an manchen Tagen wacht man morgens auf, reibt sich die Augen und denkt: Das kann doch alles gar nicht wahr sein. Ereignisse dieser Art haben wir in den letzten Jahren oft erlebt; etwas zu oft vielleicht, für meinen Geschmack.
Am Samstag haben Union und SPD in Berlin feierlich verkündet, dass sie nun doch wieder beginnen werden, über eine Koalition zu verhandeln. Was für eine bahnbrechende Nachricht: Da sitzen anderthalb Dutzend Politiker tagelang zusammen; sie alle kennen sich seit langem, nicht wenige haben bereits über Jahre in verschiedenen Kabinetten eng zusammengearbeitet, und dann "sondieren" sie, ob sie möglicherweise vielleicht eine Regierung bilden könnten. Echt jetzt?
Nun wird es wohl wieder Koalitionsrunden geben, natürlich bis in die frühen Morgenstunden, Arbeitsgruppen beraten über Details, nach Wochen wird dann mit großem Aplomb ein Koalitionsvertrag unterzeichnet - natürlich erst, nachdem die SPD sich nochmal zwei Wochen Zeit für einen "Mitgliederentscheid" genommen hat. So kann dann auch der pensionierte Studienrat aus Baunatal mal kurz ins Weltgeschehen eingreifen.
09.03.2025 | 3:03 min
Zur Erinnerung: Union und SPD haben das Land zwölf Jahre lang gemeinsam regiert und kennen einander gut. Was soll also die ganze Inszenierung, zumal bisher keiner der Koalitionsverträge (der letzte war knapp zweihundert Seiten dick) die ersten Monate Regierungspraxis überlebt hat? In der trügerischen Gemütlichkeit der Merkel-Jahre mochte das noch angehen, aber heute? Müsste Politik angesichts einer sich rasant verändernden Weltlage nicht auf solche Rituale verzichten?
So hat man den Eindruck: Die Welt brennt und Berlin wurschtelt weiter im Klein-Klein zwischen Mütterente und Mindestlohn. In all diesen Wochen des emsigen Verhandelns wird Deutschland international von einem abgewählten Kanzler vertreten, der nichts entscheiden kann. Und ein bereits abgewählter Bundestag soll noch ganz schnell das Grundgesetz ändern, um Milliardenschulden abzusegnen.
Das sei "den Menschen nicht vermittelbar" ist so eine Wortgirlande aus dem Polit-Sprech, wenn keiner mehr versteht, worum es geht oder Politiker sich davor fürchten, ihre eigenen, vielleicht unpopulären Entscheidungen zu erklären. Und dann wacht man als Bürger eines Tages wieder auf, reibt sich die Augen und denkt: Das kann doch alles gar nicht wahr sein.
Ihnen - trotz allem - einen guten Start in die neue Woche.
Frank Buchwald, Korrespondent im ZDF-Hauptstadtstudio
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Ukraine laut Sipri-Daten weltgrößter Waffenimporteur: Die ukrainischen Einfuhren von Rüstungsgütern wuchsen demnach im Vergleich der vergangenen beiden Fünfjahreszeiträume um fast das 100-fache. Die Ukraine hat sich damit im Zuge ihrer Verteidigung gegen den seit drei Jahren anhaltenden russischen Angriffskrieg zum größten Rüstungsimporteur der Welt entwickelt.
Selenskyj bestätigt Besuch in Saudi-Arabien: Nach den ersten Sondierungen ukrainischer und amerikanischer Unterhändler in Saudi-Arabien über einen möglichen Weg zu einem Frieden in der Ukraine will nun auch Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Dschidda reisen. "Morgen werden wir weiter für den Frieden arbeiten - ich werde Saudi-Arabien besuchen", bestätigte er am Sonntagabend in seiner täglichen Videoansprache die Teilnahme an den Verhandlungen. Die ersten Gespräche der Unterhändler seien bereits zufriedenstellend verlaufen.
Streiks an den Flughäfen: Die Gewerkschaft Verdi will die großen deutschen Flughäfen lahmlegen. Im Tarifkonflikt des Öffentlichen Dienstes ruft sie zu einem 24-stündigen Warnstreik auf, mehr als 3.400 Flüge könnten ausfallen und mehr als eine halbe Million Passagiere betroffen sein.
CDU-Spitze berät über Aufnahme von Koalitionsverhandlungen: Nach der Zustimmung von SPD und CSU will heute auch über die CDU-Spitze über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen beraten. Am Sonntag hatten sich die Parteivorstände von CSU und SPD jeweils einstimmig für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen über die Bildung einer schwarz-roten Regierung ausgesprochen. Am Samstag hatten Verhandlungsdelegationen von Union und SPD die Sondierungen erfolgreich abgeschlossen.
09.03.2025 | 3:03 min
Highlights der Fußball-Bundesliga
Der VfL Bochum hat in München den Partycrasher gegeben. Im Geburtstagsspiel zum 125-jährigen Bestehen des FC Bayern setzte sich das Kellerkind in Überzahl mit 3:2 durch.
10.03.2025 | 9:38 min
Außerdem: Wir präsentieren Zusammenfassungen aller Bundesliga-Partien des aktuellen Spieltags - jedes Tor, alle wichtigen Szenen und strittigen Entscheidungen. Dazu ausgewählte Topspiele der 2. Fußball-Bundesliga.
Na ja, was soll ich sagen? Rod Stewart ist gerade 80 geworden und geht auf Tour. Ich sage also dann: Jetzt erst recht.
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Marianne Rosenberg
Marianne Rosenberg ist aus der deutschen Musikwelt nicht wegzudenken. Entdeckt wurde sie bei einem Nachwuchswettbewerb, als Teenagerin schaffte sie es mit "Mr. Paul McCartney" direkt in die Charts. Vor 50 Jahren landete sie mit "Er gehört zu mir" dann einen ihrer größten Hits. Mit dem Ohrwurm wurde sie auch zu einer Ikone der queeren Community. Heute feiert die Sängerin ihren 70. Geburtstag, denkt aber gar nicht an Rente. Im November geht sie auf Club-Tour.
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden01.04.2025 | 2:05 min
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So wird das Wetter heute
Am Montag ziehen im Süden Regenwolken auf, im Norden bleibt es überwiegend freundlich. Die Temperaturen steigen auf 9 bis 18 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von der ZDFheute-Redaktion
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