Guten Morgen,
was
Wladimir Putin, Russlands autokratischer Herrscher, um 10 Uhr deutscher Zeit vor Parlamentariern, Militärs und Kirchenfürsten sagen wird, lässt sich im Prinzip leicht vorhersagen. Es wird ein Cocktail sein aus historisch falschen Behauptungen, Angriffen auf den Westen und patriotischer Beschwörung Russlands. Ein wenig Spannung könnte sein Auftritt dennoch bieten und das liegt an einem Land, das es eigentlich gar nicht gibt: Transnistrien.
Ein schmaler Streifen östlich des Flusses Dnjestr, der zu Moldau gehört, sich aber vor über 30 Jahren zu einer unabhängigen Republik erklärt hat. Der völkerrechtlich nicht anerkannte Mini-Staat wird von einem pro-russischen, äußerst geschäftstüchtigen Separatisten-Clan regiert und besitzt einen Präsidenten, ein Parlament und eine eigene Währung, den transnistrischen Rubel.
Das alles könnte putzig klingen, wenn nicht gestern der sogenannte "Kongress der Deputierten aller Ebenen der transnistrischen Republik"
Russland um "Schutz" gebeten hätte. In dem Land, das es nicht gibt, leben angeblich 220.000 russische Bürger, die mit "militärisch-politischen" Drohungen aus Moldau konfrontiert seien. Spätestens jetzt schrillen in Moldau, das der
EU beitreten möchte, alle Alarmglocken. Schließlich hat Wladimir Putin den
Ukraine-Krieg unter anderem auch mit dem Hilferuf russischer Bürger auf der Krim und in den Regionen Donezk und Luhansk begründet.
Wie also wird Putin auf das Schutzersuchen reagieren? Wäre er tatsächlich gewillt, in Moldau militärisch einzugreifen? Oder richtet sich die transnistrische Resolution eher an die Regierung in Moldau?
ZDF-Korrespondent Armin Coerper schätzt die Lage rund um Transnistrien ein:
Unser Moskau-Korrespondent Armin Coerper wird Putins Rede genau zuhören und die Botschaft für Sie in den Nachrichten analysieren. Eins wissen wir schon jetzt genau: Seinen größten Widersacher, den nun toten
Alexej Nawalny, wird Putin mit keiner Silbe erwähnen.
Einen schönen Tag wünscht Ihnen,
Anne Gellinek, stellvertretende Chefredakteurin
Was sonst im Ukraine-Krieg passiert ist
Stegner nennt Taurusdebatte "fetischhaft": Ralf Stegner (SPD) unterstützt Olaf Scholz bei dessen Ukraine-Kurs – und bekommt dafür Kritik von Bürgerrechtlerin Irina Scherbakowa und dem Militärexperten Christian Mölling.
Was heute noch wichtig ist
Biden und Trump reisen zur Grenze: US-Präsident
Joe Biden und sein Vorgänger
Donald Trump reisen getrennt voneinander an die US-Grenze zu Mexiko im Bundesstaat Texas. Biden besucht den Grenzort Brownsville, Trump will nach Eagle Pass. Das Thema Migration spielt im Wahlkampf vor der Präsidentenwahl im November eine wichtige Rolle.
Bundesagentur stellt Arbeitsmarktzahlen für Februar vor: Die Lage auf dem Arbeitsmarkt zeigte zuletzt ein zwiespältiges Bild: Einerseits ist die Zahl der Beschäftigten sehr hoch, andererseits hatte sich trotz weiter großer Nachfrage nach Arbeitskräften die Zahl der Langzeitarbeitslosen verfestigt. Im Januar waren 2,8 Millionen Menschen in Deutschland ohne Job.
Vorläufige Inflationsrate für Februar: Die Inflation in Deutschland hat sich zu Jahresbeginn deutlich abgeschwächt. Wie sich die Verbraucherpreise im Februar entwickelt haben, gibt das Statistische Bundesamt am Donnerstagnachmittag (14 Uhr) anhand vorläufiger Daten bekannt. Volkswirte rechnen im Schnitt mit einer Inflationsrate von 2,4 Prozent.
Schaltjahr 2024: Der 29. Februar 2024 trägt ein Datum, das nur alle vier Jahre vorkommt. Der Monat hat also einen Tag mehr - doch warum ist das so? Und wie gehen Geburtstagskinder damit um?
Zahl des Tages
Quelle: dpa/Boris Roessler
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Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden23.06.2025 | 1:52 min
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