Guten Morgen,
Deutschland in unruhiger Zeit: Wütende Bauern blockieren mit ihren Traktoren Autobahnen und Innenstädte, Lokführer streiken für weniger Arbeitszeit und mehr Geld - und im politischen Raum ist eine Partei an den Start gegangen, von der noch niemand so recht weiß, wohin sie will und welches Potenzial sie hat. Das "Bündnis Sahra Wagenknecht".
In unserem neuesten Politbarometer zeigt sich, dass gut 20 Prozent der befragten Wahlberechtigten sich vorstellen können, das "BSW" zu wählen.
Das heißt nicht, dass alle das auch tun werden. Aber die neue Partei könnte ein Machtfaktor sein bei den Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im Herbst.
Weh tun könnte das vor allem der
Linken und der
AfD, deren Anhänger dem "BSW" eher positiv gegenüberstehen. Bundesweit sind die Auswirkungen schwer vorherzusagen. Aber ein Blick auf das Kräfteverhältnis der Parteien zu Beginn des Jahres lohnt sich.
Gleich vier Parteien stehen da bei 5 Prozent oder darunter. Bis zu 20 Prozent der Stimmen könnten so außen vor bleiben und die Schwelle für Mehrheiten im Bundestag deutlich senken. Die Union könnte dann sogar in einem Zweierbündnis mit
Grünen oder
SPD regieren. Könnte. Wenn es denn so käme. Und da ist noch eine Ungewissheit: Was, wenn die Wahlrechtsreform vor Gericht Bestand hat und auch die
CSU 5 Prozent der Gesamtstimmen holen muss? Was, wenn es dafür in Bayern nicht reicht?
Eine extrem schlecht bewertete Regierung. Unions-Spitzenpersonal mit - in den Augen der Befragten - begrenzter Kanzlereignung. Der stabil große Anteil der AfD, die immer mehr ins rechtsextreme Zwielicht rutscht. Da ist viel Unsicherheit.
Wir beobachten das weiter. Ihnen viel Spaß beim Weiterlesen und einen schönen Tag!
Matthias Fornoff, ZDF-Politikchef
Was heute noch wichtig ist
Israel sagt zu Völkermord-Vorwurf aus: Im Verfahren zum Gaza-Krieg vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wird Israel heute Vormittag zum Vorwurf des Völkermordes Stellung nehmen. Rechtsvertreter des Landes wollen eine von Südafrika eingereichte Klage entschieden zurückweisen und sich auf sein Recht auf Selbstverteidigung nach den Attacken der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 berufen.
Bahnstreik endet: Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL geht heute in den dritten und vorerst letzten Tag. Noch bis 18 Uhr will die Gewerkschaft den Zugverkehr der Deutschen Bahn und des Eisenbahnunternehmens Transdev bestreiken. Auch in den Stunden danach dürfte es weiter zu Zugausfällen und Verspätungen kommen.
Ausführlich informiert
ZDFheute live: Nahe Potsdam haben AfD-Politiker mit Rechtsextremisten Pläne zur massenweisen Abschiebung besprochen. Das heizt die Debatte um ein Verbotsverfahren neu an. Welche Folgen hat das Extremistentreffen? (32 min)
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Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden12.07.2025 | 1:49 min
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Zusammengestellt von Jan Schneider und Michael Claus
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