Update am Morgen: Alle Wege führen nach Osnabrück

vermutlich gehen auch Sie davon aus, dass Deutschlands Hauptstadt Berlin ist. Rein formal ist das auch korrekt, aber es verdichten sich die Hinweise, dass die heimliche deutsche Hauptstadt in Wahrheit das jahrelang sehr unterschätzte… na? Richtig: Osnabrück ist.

Dies ist nicht nur die Geburtsstadt unseres aktuellen Bundeskanzlers, sondern auch die des inoffiziellen Schattenbundeskanzlers. Als den sehen jedenfalls manche Sozialdemokraten und manche Politbarometer den derzeitigen Verteidigungsminister Boris Pistorius.

Der wiederum lässt seiner Heimatstadt, deren Oberbürgermeister er von 2006 bis 2013 war, heute eine besondere Ehre zuteilwerden. Er unterzeichnet den sogenannten "Osnabrücker Erlass" oder um es zu präzisieren: Er unterzeichnet ihn "feierlich", wie das Bundesministerium für Verteidigung in seiner Ankündigung gleich dreimal betont.

Dieser Erlass ersetzt den "Dresdner Erlass", der 2012 unterzeichnet wurde (vermutlich ebenfalls feierlich). Und er erneuert die Struktur des Ministeriums, um sich dem "verfassungsrechtlichen Kernauftrag der zeitgemäßen Landes- und Bündnisverteidigung" anzupassen. Wie notwendig diese Anpassung ist, führte vor gut 26 Monaten der Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor Augen.

Dessen Bestialität droht - auch wegen seiner inzwischen langen Dauer - immer wieder aus dem Blickfeld zu geraten. Zumindest bis wieder eine neue düstere Facette ans Licht kommt. So wie jene, die unser Kollege Arndt Ginzel recherchiert hat: Dass Russland junge Männer aus anderen Ländern anlockt, etwa aus Indien, ihnen dann aber nicht die in Aussicht gestellte Arbeitsstelle präsentiert, sondern sie an die Front zwingt. Nicht selten an die vorderste Front, mit maximalem Todesrisiko.

Dies ist eines unserer Themen heute bei frontal, ab 21 Uhr. Ein weiteres spielt im Emsland. Dort soll künftig Uran für Atomkraftwerke sowjetischer Bauart weiterverarbeitet werden. Und zwar - ganz so, als gäbe es den russischen Angriffskrieg gar nicht - in Kooperation mit einem russischen Staatsunternehmen. Weshalb sogar die Sorge im Raum steht, dass russische Atomwaffen-Spione quasi mit Einladung nach Deutschland kommen könnten.

Und das gerade mal gut 70 Kilometer entfernt von Osnabrück.

Biden dringt auf Geisel-Abkommen: Der US-Präsident hat Katar und Ägypten dazu aufgefordert, alles Mögliche für den Abschluss eines neuen Geisel-Deals mit der Terrorgruppe Hamas zu unternehmen.

Hat Israel vor dem Gaza-Krieg gegen Menschenrechte verstoßen?: Das wirft zumindest die USA Teilen der Armee vor. Bei fünf Einheiten sollen demnach "schwere Menschenrechtsverletzungen" festgestellt worden sein.

Neue Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt erwartet: Heute will das Statistische Bundesamt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das erste Quartal 2024 veröffentlichen. Es ist ein Indikator für die wirtschaftliche Leistung eines Landes. 2023 war das BIP einer Schätzung des Statistischen Bundesamts zufolge um 0,3 Prozent gefallen.

UN-Gericht entscheidet über Klage Nicaraguas gegen Deutschland: Wegen Beihilfe zum Völkermord im Gazastreifen hat Nicaragua Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof verklagt. Heute soll das UN-Gericht über den Eilantrag entscheiden. Der Vorwurf Nicaraguas lautet, dass durch die Lieferung von Waffen nach Israel ein Völkermord ermöglicht werde.

Demos in der Walpurgisnacht: Vor dem Tag der Arbeit am 1. Mai wird traditionell in der Walpurgisnacht demonstriert. In Berlin wollen linke Gruppen unter anderem durch Wedding ziehen. In den vergangenen Jahren war es bei den Demonstrationen wiederholt zu Ausschreitungen gekommen.

Tag der gewaltfreien Erziehung: Laut dem Kinderschutzbund soll dieser "die Verantwortung der gesamten Gesellschaft für das gewaltfreie Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in den Fokus rücken". Betroffene Kinder und Jugendliche und auch überforderte Eltern können sich an diese Anlaufstellen wenden:

11,935 Milliarden Dollar hat China im Jahr 2022 in sein Raumfahrtprogramm gesteckt. Das ist das zweithöchste Budget nach den Vereinigten Staaten. Heute kehren die drei chinesischen Taikonauten von der Raumstation "Tiangong" zur Erde zurück. Sie waren etwa ein halbes Jahr im All.

Gute Nachricht für alle Unternehmungsfreudigen am 1. Mai! Traditionell wird am morgigen Feiertag gerne gegrillt oder gewandert. Die Temperaturen sollten den Plänen auf jeden Fall keinen Strich durch die Rechnung machen:

Am Dienstag scheint im Südosten die Sonne, im Nordwesten gibt es Schauer - auch mal Blitz und Donner sind möglich. Dabei werden 18 bis 29 Grad erreicht, dazu kann Saharastaub den Himmel trüben.

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