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Update am Morgen:Magdeburg: Politische Aufarbeitung beginnt
von Nicole Diekmann
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Guten Morgen,
manche Daten stehen nicht für Geschäftigkeit. Der 30. Dezember ist ein solches Datum. Die Welt ist entschleunigt, der Mensch sortiert sich. Einigermaßen erholt von Weihnachten, von (zu) viel Essen und viel Familie, mobilisiert man nochmal die letzten Reserven für den Silvesterabend. Es wird entweder noch schnell das festliche Menü eingekauft oder aber die Garderobe aufgefrischt für den Besuch bei anderen, die das festliche Menü zur Verfügung stellen.
Der 30. Dezember ist kalendarisches Niemandsland. Das Berliner Regierungsviertel ist normalerweise dementsprechend leergefegt. Kein Licht in den Abgeordnetenbüros, kein Gewusel in den unterirdischen Gängen zwischen den Bundestagsliegenschaften, keine Sitzungen.
In diesem Jahr aber ist der 30. Dezember anders. Leider. Heute tagen das Parlamentarische Kontrollgremium und der Innenausschuss außerplanmäßig. Denn einige Familien konnten Weihnachten nicht zusammen feiern - und viele Menschen wollten es nicht, weil der Schock und die Trauer noch viel zu tief saßen. Der Grund dafür und für die ungewohnte Betriebsamkeit im politischen Berlin ist, dass heute die politische Aufarbeitung des Anschlags von Magdeburg beginnt.
27.12.2024 | 2:19 min
Die Suche nach Antworten auf Fragen: Wie konnte das passieren? Wer trägt die Verantwortung für den Anschlag mit fünf Toten und mehr als 200 Verletzten auf dem Weihnachtsmarkt? Oder aber: Wer ist seiner Verantwortung nicht nachgekommen? Wie konnte es der Attentäter mit einem Auto auf den Weihnachtsmarkt schaffen? Wo waren die Lücken im Sicherheitskonzept?
Selbst wenn diese und mehr Antworten gefunden, Verantwortliche ausgemacht werden und dann auch tatsächlich Verantwortung übernommen wird - das Leid der Hinterbliebenen bleibt. Aber trotzdem ist es außerordentlich wichtig, denn es könnte das ohnehin so dringend nötige Vertrauen in Politik stärken. In den handlungsfähigen Staat. Und auch wenn es hundertprozentige Sicherheit ja nie geben kann - es kann die Chancen erhöhen, solche Wahnsinnstaten künftig zu verhindern. Deshalb ist dieser 30. Dezember ein wichtiger Baustein in der Aufarbeitung.
Haben Sie einen guten Tag.
Ihre Nicole Diekmann, ZDF-Hauptstadtkorrespondentin
Was heute noch wichtig ist
Ehemaliger US-Präsident Jimmy Carter gestorben: Er starb nach Angaben seiner Stiftung Carter Center am Sonntag (Ortszeit) im Beisein seiner Familie in seinem Haus in dem Dorf Plains in Georgia. James Earl Carter wurde 100 Jahre alt und war damit der am längsten lebende Präsident in der Geschichte der USA.
Wetterdienst veröffentlicht Jahresbilanz: Schon zwei Wochen vor Jahresende hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitgeteilt: Das Jahr 2024 ist hierzulande das wärmste seit Beginn der flächendeckenden Messung im Jahr 1881. Die Zahlen dazu will der DWD heute in seiner offiziellen Jahresbilanz nennen, ebenso Daten zu Regenmengen und Sonnenscheindauer. Schon 2023 war das bis dahin wärmste Jahr in Deutschland gewesen - das Temperaturmittel lag bei 10,6 Grad.
Urteil nach Schulmassaker in Belgrad: Anfang Mai erschoss ein damals 13-Jähriger in einer Belgrader Grundschule neun Mitschüler und einen Wachmann. Vor Gericht stehen seine Eltern. Die Anklage wirft ihnen vor, ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt und die Tatwaffe nicht sicher verwahrt zu haben. Heute soll ein Urteil fallen.
Deutscher spielt bei Darts-WM um Viertelfinal-Einzug: Ricardo Pietreczko trifft in London auf Englands Weltklasse-Profi Nathan Aspinall.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
EU macht Russland für Sabotageakte verantwortlich: "Sabotage in Europa hat zugenommen, seitdem Russland seinen Krieg gegen die Ukraine begonnen hat", sagt EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas der "Welt". Die jüngsten Sabotageversuche, insbesondere die Beschädigung des Seekabels "Estlink 2" in der Ostsee, seien keine Einzelfälle, sondern Teil eines Musters koordinierter Aktionen zur Destabilisierung europäischer Infrastruktur.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Weitere Schlagzeilen
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- Präsidentenwahl in Kroatien: Amtsinhaber Zoran Milanovic verpasst absolute Mehrheit in erster Runde knapp
- Taliban verbieten Fenster mit Blick auf Frauen: Sicht auf Küche und Hof der Nachbarn soll versperrt werden
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Gewusst?
Die Raunächte - seit jeher eine Zeit der Besinnung und der Bräuche. Geister sollen in diesen Tagen ihr Unwesen treiben. Überliefert ist mitunter der Rat, keine Wäsche aufzuhängen, damit sich Dämonen nicht darin verfangen. Wer zwischen den Jahren weniger spirituell unterwegs ist, fragt sich womöglich trotzdem: Was heißt das eigentlich, dieses "zwischen den Jahren"? Die Kolleginnen und Kollegen von logo! haben eine ganz weltliche Erklärung:
27.12.2024 | 1:18 min
Zahl des Tages
Der Verkauf von Böllern und Raketen läuft auf Hochtouren - der Verband der pyrotechnischen Industrie rechnet im Vergleich zum Vorjahr mit 15 Prozent mehr Ware in den Läden. Eine Gegenrechnung machen die Gewerkschaft der Polizei und die Bundesärztekammer auf und fordern ein Verbot der Privatböllerei: Jahr für Jahr verletzten sich Tausende Menschen, Notaufnahmen würden zusätzlich belastet, Einsatzkräfte befürchten erneute Angriffe mit Böllern.
Liste des Tages
Ratgeber und Service
Antibiotika können Lebensretter sein - aber nur, wenn sie auch richtig eingenommen werden. Wie sie am besten wirken und warum man Antibiotika-Tabletten nicht zerkleinern sollte, erklären wir hier:
Und noch ein Gesundheitsthema: Leinsamen gelten als gesunder Ballaststofflieferant, problematisch ist jedoch die Blausäure-Bildung. Öko-Test hat 19 Produkte unter die Lupe genommen - nur eines schneidet mit Bestnote ab:
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden04.01.2025 | 2:02 min
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So wird das Wetter heute
Am Montag bleibt es im Norden dicht bewölkt und vereinzelt kann es etwas Sprühregen geben. Dazu weht ein frischer Südwestwind mit stürmischen Böen. Nach Süden hin zeigt sich häufiger die Sonne, teils bleibt es aber auch neblig-trübe. Die Temperaturen erreichen minus 1 bis plus 8 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von der ZDFheute-Redaktion.
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