Guten Morgen,
ist Ihnen beim letzten Frühlingsspaziergang das laute Vogelgezwitscher aufgefallen? Und haben Sie sich gut dabei gefühlt? Dann könnte das an der beruhigenden Wirkung von Vogelstimmen liegen ...
Studien zeigen, dass Naturgeräusche dem seelischen Wohlbefinden helfen. Jüngst kam etwa eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung zu dem Schluss, dass sechs Minuten Gezwitscher pro Tag
die mentale Gesundheit positiv beeinflussen - ganz gleich, welcher Vogel singt. Eine mögliche Erklärung für den positiven Effekt von Vogelstimmen sehen die Forschenden darin, dass diese unterschwellig mit einer intakten natürlichen Umgebung in Verbindung gebracht werden. Dadurch wird die Aufmerksamkeit von psychischen Belastungen abgelenkt und das Gefühl von Sicherheit oder Geborgenheit vermittelt.
Schon in früheren Tagen wussten die Menschen: Wenn ein Vogel friedlich singt, lauert keine Gefahr. Außerdem war das morgendliche Tirili ein Zeichen dafür, dass der Winter vorbei ist und damit die Zeit des Hungerns. Kein Wunder also, dass so mancher das ganze Jahr über digitale Vogelgesänge zum Einschlafen nutzt oder den Lichtschalter im Badezimmer mit einer entsprechenden Geräuschkulisse koppelt. Auch im medizinischen Bereich wird untersucht, ob Zwitscherboxen die Patienten etwa im Notaufnahmebereich beruhigen - und wie sich der Beruhigungseffekt sonst noch gewinnbringend ins reale Leben übertragen lässt.
Vögel tun aber nicht nur unserer Psyche gut, sie sind auch wichtig für unsere Ökosysteme, als natürliche Feinde von Schädlingen beispielsweise. Da ihre Bestände aber sowohl auf dem Land als auch in der Stadt massiv bedroht sind, helfen neue Strategien, unsere Welt vogelfreundlicher zu gestalten. Architektinnen, Bauherren oder Stadtplaner beispielsweise denken
Vogelschutz immer häufiger mit.
Vor allem Glasscheiben sind ein Problem, denn Vögel nehmen sie nicht als Hindernis wahr. Jedes Jahr sterben deshalb Millionen Tiere durch Kollisionen mit Glasscheiben. Durch den Einsatz von Markierungen kann volltransparentes Glas aber vogelsicherer gemacht werden. Große Scheiben oder Panoramafenster etwa lassen sich durch den Einsatz von Sprossen unterteilen. Mattes oder strukturiertes Glas dagegen erzeugt keine Spiegelungen und sorgt dennoch für angenehmes Streulicht. Bereits bestehende Gebäude können nachgerüstet werden, indem problematische Glasflächen mit Netzen oder Folien versehen werden. Vorgebaute Strukturen wie Sonnenschutzvorrichtungen helfen ebenfalls, Vogelschlag zu vermeiden.
Apropos kluges Bauen: Auch die plan b-Dokumentation "Die Zukunft des Bauens" zeigt, wie Gebäude künftig nachhaltig gestaltet werden können. Dank Wunderstoffen aus der Natur. Viel Spaß beim Weiterlesen und sollten Sie am Wochenende munteres Vogelgezwitscher hören, halten Sie inne und lauschen …
Ihre Judith Beyermann, Redakteurin plan b
Was noch gut war diese Woche
Moor Future!: Das Sernitzmoor bei Angermünde in Brandenburg wird renaturiert. Moore sind wahre Klimaschützer, weil sie Kohlendioxid speichern, den Wasserhaushalt regulieren und wertvollen Lebensraum für bedrohte Arten bieten. Viele Moore sind jedoch entwässert und ihre Funktionen stark eingeschränkt. Mit der Renaturierung werden Ziele des Pariser Klimaabkommens umgesetzt.
Jedes zehnte Ei ist bio: Der Anteil der Eier aus ökologischer Erzeugung ist gestiegen und lag im vergangenen Jahr bei etwa 14 Prozent. Mehr als jedes zehnte Ei kommt damit aus Öko-Produktion. Bei Bio-Eiern werden die Hennen im Freiland gehalten. Im Stall haben die Hennen noch etwas mehr Platz als ihre Artgenossen in Freilandhaltung. Ihr Futter stammt überwiegend aus ökologischem Landbau.
Häufiger zu Fuß unterwegs: Mehr als jede vierte Strecke wird in Deutschland als reiner Fußweg zurückgelegt. Konkret trifft das auf 26 Prozent der Wege zu, wie aus den ersten Ergebnissen der Studie "Mobilität in Deutschland" hervorgeht. Der Wert liegt damit deutlich höher als bei der vorangegangenen Erhebung von 2017 (22 Prozent). Der öffentliche Verkehr konnte im Vergleich nur leicht zulegen. Sein Anteil liegt mit 11 Prozent nur einen Prozentpunkt über dem Wert von 2017. Auch der Radverkehr tritt auf der Stelle und verharrt bei 11 Prozent.
Tierischer Umzug auf Borneo: Fast 250 gerettete Orang-Utans aus einem Schutzzentrum sind in eine neue Station umgesiedelt worden. Diese ist fast doppelt so groß und dient dazu, verwaiste oder gerettete Tiere wieder auf das Leben im Dschungel vorzubereiten. Orang-Utans sind vor allem wegen der massiven Abholzung der Regenwälder bedroht.
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