Update
Das Gute zum Wochenende:Silvester: So geht Feuerwerk der Zukunft
von Christian Dezer
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Guten Morgen,
glänzende, strahlende Lichter begleiten uns durch die nächsten Tage und Nächte. Kerzen am Adventskranz und Tannenbaum, Leuchtsterne und Lichterketten an Fenstern und manchmal auch ums ganze Haus. Zum Jahresende gibt es viele stimmungsvolle und besondere Momente der Besinnung, die wir gerne mit Beleuchtung unterstützen.
Schon jetzt freuen sich viele auf ein besonderes Spektakel - auf das Silvesterfeuerwerk, mit dem wir das alte Jahr verabschieden. Für die einen sind Goldregen, Kugelraketen oder Luftheuler der krönende Abschluss des Jahres, für die andern ist es einfach nur Krach, Gestank und Umweltbelastung.
In der Tat könnten die Gegensätze beim Thema Feuerwerk kaum größer sein. Dem eindrucksvollen Leuchten und Blitzen, das viele Menschen mit strahlendem Gesicht verfolgen, stehen chemische Abfallstoffe, Schwermetalle, Feinstaubwolken und Lärmbelästigung gegenüber. Deshalb beginnt vielerorts ein Umdenken - vom völligen Verzicht bis zu alternativen Lichtshows.
Die friesische Gemeinde Wangerland feiert schon zum dritten Mal den Jahreswechsel am Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer ohne Feuerwerk. Beim "Wangerländer Deichleuchten" treffen sich die Menschen um Mitternacht an der Deichlinie und begrüßen das neue Jahr mit umweltfreundlichen Leuchtmitteln - ohne Raketen und Böller. Eine Maßnahme zum Schutz dieser so einzigartigen Natur und ihrer Tierwelt und für mehr Achtsamkeit.
Doch auch große Städte wie Nizza setzen bei Großereignissen immer öfter auf Alternativen zum traditionellen Feuerwerk. Dabei werden "Drohnenshows" zur echten Konkurrenz.
21.12.2024 | 29:47 min
Die plan-b-Dokumentation "Feuerwerk der Zukunft - schonend schöne Silvester-Alternativen" hat eines dieser atemberaubenden Drohnenevents in der südfranzösischen Stadt begleitet. Das Ergebnis: keine chemischen oder sonstigen Abfälle, keine Feinstaubbelastung, der Strom für die Drohnen-Akkus kommt meist aus umweltfreundlicher Produktion, die Lärmbelästigung ist deutlich geringer. Und das Allerbeste: Das Publikum ist genauso begeistert wie beim klassischen Feuerwerk.
Inzwischen arbeitet auch die Feuerwerksbranche selbst an Veränderungen: weniger Plastik, weniger Verpackungsmüll und chemische Zusätze mit neuen umweltfreundlicheren Zusammensetzungen sind hier die Ziele.
Eine andere Alternative, um Silvester etwas leiser und sauberer zu gestalten, hat die österreichische Stadt Zell am See gefunden. Licht- und Wasserinstallationen als Feuerwerksersatz. Der "Zeller Seezauber" ist zu einem echten Erfolgsrezept geworden. Die Wasserspiele konnten erst starten, nachdem wesentliche Umweltschutzaspekte berücksichtigt waren. Mittlerweile haben solche Shows das herkömmliche Feuerwerk schon in mehreren österreichischen Gemeinden deutlich reduziert. Die Tradition zu bewahren und gleichzeitig Silvester nachhaltiger zu machen, geht also.
Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht und ein besinnliches Weihnachtsfest.
Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter plan b
Was noch gut war diese Woche
Muscheln als Wassertester: Viele Muschelarten, wie Mies-, Venus- und Jakobsmuscheln können Schadstoffe im Meer aufspüren. Bei nachlassender Wasserqualität öffnen und schließen sich die Muskeln in einem anderen Rhythmus. Diese besondere Eigenschaft nutzen nun französische Bioingenieure, um damit die Wasserqualität zu bestimmen. Mit speziellen Magneten an den Muschelschalen wird der Öffnungswinkel der Muschel von einem Sensor erfasst. Die Information wird an einen Server weitergeleitet. So können die Expert*innen genau erkennen, wenn plötzlich große Mengen an Schadstoffen auftauchen. Das System ist nach Aussage der Entwickler bis zu 100-mal empfindlicher als herkömmliche Sensoren zur Überprüfung der Wasserqualität.
Gratistaxigutscheine in Köln: In Köln gibt es eine neue Initiative, um Personen ab 16 Jahren mit dem Geschlechtseintrag "weiblich" oder "divers" nachts einen kostengünstigen und sicheren Heimweg zu ermöglichen. Seit dieser Woche können 1.500 Gutscheine in neun Kölner Kundenzentren abgeholt werden. Mit diesen Gutscheinen können Fahrten zwischen 22 und 6 Uhr bei einem Taxiunternehmen durchgeführt werden. Das Vorhaben ist mit einem Budget von 15.000 Euro veranschlagt.
Obdachlose als Tourguides: In Schottland werden Obdachlose zu Tourguides ausgebildet. Die Hilfsorganisation "Invisible Cities" beschäftigt zurzeit 20 Tourguides und hat sei 2016 rund 150 Personen zu einem Wiedereinstieg in ein normales Leben geholfen. Das Hilfswerk ist in Edinburgh, Glasgow und inzwischen auch in England und Wales aktiv. Die Tourguides verlassen bei ihren Führungen die klassischen Routen und vermitteln einen Einblick auch in ihre persönlichen Lebenswelten.
Ihre Portion Konstruktives:
Vielleicht haben Sie ja noch keinen Tannenbaum und Ihnen fehlt noch das passende Weihnachtspapier. Dann lassen Sie sich bei Ihrer Suche von der plan b-Dokumentation: "Es weihnachtet grün - Nachhaltig ohne Plastik und Gift" inspirieren.
21.12.2023 | 30:12 min
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