Update
Das Gute zum Wochenende:Auf den Teller statt in die Tonne
von Christian Dezer
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Guten Morgen,
kennen Sie das? Da liegen noch ein drei Tage altes Brötchen und der Rest vom Brotlaib in der Tüte. Schmeiß ich das mit einem schlechten Gewissen weg? Meistens tun wir das. Resteverwertung steht nicht hoch im Kurs. Bei unseren Großeltern war das noch anders. Aus altem Brot, gewendet in Milch, Ei und dann gebraten, wurden Arme Ritter. Brotsalat und Semmelknödel waren ebenso beliebte Nebenprodukte, wie selbst gemachtes Paniermehl.
plan b: Essensretter im Einsatz26.09.2023 | 29:49 min
Viele Lebensmittel, die wir heute wegwerfen, verdienen eine zweite Chance. "Food Upcycling" heißt das neudeutsch. Kochbücher mit entsprechenden Rezepten füllen inzwischen die Regale, Spitzenrestaurants, aber nicht nur die, werben mit "Zero Waste", also "Null-Abfall". Sie verwenden alles: vom Blatt bis zur Wurzel, von der Nase bis zum Schwanz beim Tier. Spannende neue Gerichte entstehen so aus Schalen, Blättern und Knollen: Möhrengrün-Pesto, Radieschen- oder Kohlrabiblätter-Salat. Aus welkem Gemüse und Obst mit braunen Stellen werden fermentierte Gemüsesticks, verführerische Sorbets und Konfitüren.
Ein Schweizer Bäcker verarbeitet zusammen mit einer Schokoladenmanufaktur erfolgreich Brot vom Vortag zu exquisiten Schokoladen-Croutons. Manchmal gibt es auch überraschende Entdeckungen, wie das "Aquafaba", lateinisch für Bohnenwasser, eine Flüssigkeit von gekochten Hülsenfrüchten wie zum Beispiel von Kichererbsen. Normalerweise kommt die einfach in den Ausguss. Dabei lässt sich damit wunderbar ein veganer Eischnee-Ersatz aufschlagen oder Sauce und Mayonnaise anrühren.
plan b: Wie in Marseille Lebensmittel gerettet werden25.05.2024 | 29:27 min
"Abfall ist ein Rohstoff am falschen Platz", sagt der Österreicher Michael Beitl und hat mit einer revolutionären Idee einen neuen Wirtschaftszweig aufgebaut. Er verdient sein Geld mit "Kernspaltung" - genauer gesagt, mit dem Zerkleinern von Marillenkernen. Die Samen daraus sind ein sehr gesunder Nährstoffmix, sie enthalten 48 Prozent ungesättigte Fettsäuren, 25 Prozent Proteine, und 15 Prozent Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Aus der Marillenkern-Masse werden Drinks, Käse oder Joghurts hergestellt. Der Vorteil dieser Milch-Alternative: Der (Abfall-)Rohstoff Marillenkern ist schon vorhanden, der Anbau braucht keine zusätzlichen Flächen und kaum Wasser - die CO2-Bilanz ist deshalb äußerst positiv. Bisher landen weltweit jährlich noch eine halbe Million Tonnen der Kerne im Müll oder werden verbrannt.
Auch der Schweizer Brauereibesitzer Aurèle Meyer wollte sein Abfallprodukt "Biertreber" nicht länger verheizen oder an Kühe verfüttern. Nach einigen Experimenten war klar, dass sich Biertreber hervorragend als Mehlalternative eignet. Jetzt braut er Bier und produziert nebenbei Chips, Kuchen, Müsli und "Treber-Pizza" und mahnt: "Wir als Gesellschaft haben große Herausforderungen, vor allem im Umgang mit den Rohstoffen, die uns die Natur gibt". Zwei Food-Visionäre, die Sie heute in der neuen plan b-Dokumentation sehen können.
plan b: Zurück in den Kreislauf21.07.2024 | 29:45 min
Vielleicht haben Sie jetzt Lust bekommen auf Kohlrabiblätter-Salat und Möhrengrün-Pesto?
Ich wünsche Ihnen guten Appetit, viel Zuversicht und ein schönes Wochenende.
Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter plan b
Was noch gut war diese Woche
Nachhaltigere Schiffsschrauben: Die Schifffahrt muss umweltfreundlicher werden. Ein chinesisches Forscherteam hat untersucht, wie man die Effizienz herkömmlicher Schiffe mit Verbrenner-Motor steigern kann. Dabei haben sie eine Beschichtung für Schiffsschrauben entwickelt, die der Delfinhaut ähnlich ist und den Treibstoffverbrauch um etwa zwei Prozent reduzieren kann. Die Schraube mit "Delfinhaut" wurde bereits erfolgreich bei einem Tanker erprobt.
Neue HIV-Prophylaxe: Im Kampf gegen das AIDS-Virus haben Forscher*innen einen neuen Wirkstoff entwickelt, der nur zweimal im Jahr per Injektion verabreicht werden muss und eine 100-prozentige Effektivität aufweist, um die Ausbreitung zu verhindern. In einer Studie in Südafrika und Uganda gab es bei einer Testgruppe mit 5.300 Frauen keine Infektion.
18.07.2024 | 1:37 min
Seegraswiesen sind wichtige Kohlenstoffspeicher: Seegraswiesen, Mangrovenwälder und Salzmarschen speichern enorm große Mengen Kohlenstoff. Eine neue Studie des Öko-Instituts und des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung unterstreicht die Bedeutung solcher Meeres- und Küstenökosysteme. Denn sie dienen außerdem als Kinderstube vieler Meeresorganismen und tragen zum Schutz der Küsten bei. Schon lange fordern Experten mehr Schutz für die sensiblen Meeresbereiche.
Ihre Portion Konstruktives am Wochenende
Wenn Sie mehr über lösungsorientierte Ideen erfahren wollen, empfehle ich Ihnen die Dokumentation: "Da geht was Europa - Wer unser Leben nachhaltiger macht". In dem Film macht sich plan b-Reporter Frederik Fleig auf die Suche nach visionären Pionierleistungen:
plan b: Da geht was, Europa!06.06.2024 | 29:44 min
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Zusammengestellt von Christian Dezer.
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