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Das Gute zum Wochenende:Neue Krebstherapien machen Hoffnung
von Christian Dezer
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Guten Morgen,
kündigen Experten einen bemerkenswerten Wandel an, der Hoffnung und Zuversicht verspricht, wird man sofort neugierig. Erst recht, wenn es um eine der am meisten gefürchteten Krankheiten geht - den Krebs. Tatsächlich stimmten zuletzt viele Nachrichten und Meldungen zu diesem Thema optimistisch. Es gibt viele positive Entwicklungen im Kampf gegen diese Krankheit. Das betrifft das Verstehen und Erkennen ebenso, wie die Therapie und die Behandlung. Krebs ist heute in vielen Fällen behandelbar. Heute wird die Hälfte aller erwachsenen Krebspatienten geheilt.
In der kommenden Woche treffen sich rund 10.000 Fachleute beim 36. Deutschen Krebskongress in Berlin. Worüber Mediziner und Krebsforschende dort reden, davon konnte die Onkologie vor 25 Jahren nur träumen. Durch Forschungserfolge stehen in der Krebsmedizin immer mehr Medikamente zur Verfügung. So helfen inzwischen spezielle Wirkstoffe und Medikamente gegen Lungenkrebs, eine Impfung gegen Hautkrebs soll im nächsten Jahr auf den Markt kommen.
Krebsmediziner sind überzeugt, künftig personalisierte Therapieansätze einsetzen zu können. Besonders die Entschlüsselung des Erbmaterials von Krebszellen hat dabei geholfen. Dabei entsteht ein sehr genaues Bild, um die Therapie punktgenau auf den jeweiligen Erkrankten zuzuschneiden.
Große Hoffnung setzen die Krebsspezialisten auch in die Immuntherapie. Dabei sollen körpereigene Abwehrzellen durch Medikamente oder gentechnische Methoden so stimuliert werden, dass sie die Tumorzellen abtöten. Bestimmte Krebsarten können die körpereigene Abwehr nämlich blockieren. Diese Immuntherapien, so Onkologen, werden überwiegend gut vertragen und kommen beispielsweise schon bei der Behandlung von Lungenkrebs und von Nierenzellkarzinomen zum Einsatz.
Als erfolgreiches Krebstherapeutikum gelten auch sogenannte "Antikörper-Wirkstoff-Konjugate". Bei dieser Kombination aus Chemo- und Antikörper-Therapie werden im Labor Antikörper produziert, die mit einem Zellgift verbunden sind. Per Infusion verabreicht, töten sie bei Kontakt die Krebszellen ab, während gesundes Gewebe verschont bleibt.
Und nicht zuletzt der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verspricht weitere Erfolge in der Krebsbehandlung und Früherkennung. Forschende der renommierten Harvard-Universität konnten mit Hilfe einer KI aus verschiedenen Patienten-Datensätzen Menschen mit dem höchsten Risiko für Bauspeicheldrüsenkrebs identifizieren, und das bis zu drei Jahre bevor diese Personen tatsächlich die Diagnose erhielten.
Es sind in der Tat bemerkenswerte Fortschritte, aber, und da sind sich alle Experten einig, zwei Dinge bleiben besonders wichtig im Kampf gegen diese Krankheit: Eine gute Krebsvorsorge und ein gesundes Leben, mit viel Bewegung und abwechslungsreicher Ernährung. Das könnte mehr als die Hälfte aller Krebserkrankungen verhindern.
Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht und ein schönes Wochenende
Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter plan b
Was noch gut war diese Woche
Initiative für einkommensschwache Pendler: Frankreich bietet einkommensschwachen Pendlern in diesem Jahr ein besonders Leasing-Angebot für E-Autos an. Stadtautos können in diesem Angebot für 100 Euro monatlich geleast werden, Familienwagen für 150 Euro, Versicherung und Unterhalt exklusive. Der Vertrag läuft über drei Jahre und kann einmal verlängert werden. Der Staat finanziert jedes Leasing mit etwa 13.000 Euro. Die Leasingwagen sind Menschen mit geringen Einkommen vorbehalten, die jährlich mehr als 8.000 Kilometern zurücklegen oder mehr als 15 Kilometer von ihrem Arbeitsort entfernt wohnen. 50.000 Franzosen haben sich für das Angebot gemeldet.
Auszeichnung für Öko-Initiativen: Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Weltagrarorganisation (FAO) haben mehrere Initiativen ausgezeichnet, die durch Renaturierung Umweltzerstörung aufhalten oder rückgängig machen. Zu den Preisträgern gehören unter anderem die pakistanische Initiative "Living Indus", die sich um die Beseitigung von Umweltschäden am Indus-Becken bemüht, Projekte zur Wiederaufforstung und Renaturierung von Mangrovenwäldern auf Sri Lanka sowie von Andenwäldern in Peru. Eine weitere Auszeichnung gab es für ein Naturschutzprojekt in Indien und Nepal, welches durch die Wiederherstellung von Wäldern auch die dortige bedrohte Tigerpopulation stärkt. Durch die Maßnahmen können 40 Millionen Hektar Land wiederhergestellt und rund eine halbe Million Arbeitsplätze geschaffen werden.
Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen: In Sachsen-Anhalt wird Gewalt gegen Frauen stärker bekämpft. Die Landesregierung in Magdeburg beschloss einen Aktionsplan, der insbesondere das Hilfesystem für betroffene Frauen stärker vernetzen soll. Geplant ist demnach eine bessere Zusammenarbeit zwischen Polizei, Schulen, Behörden, Justiz oder Einrichtungen im Gesundheitssystem. So sollen etwa Ärzte und Krankenhäuser in das Netzwerk aktiv eingebunden werden. In diesem Jahr stehen für den Kernbereich des Hilfesystems rund 7,5 Millionen Euro zur Verfügung, fast doppelt so viel wie noch 2021.
Ihre Portion Konstruktives am Wochenende
Passend zum heutigen Welttag der Wale wurde in einem internationalen Abkommen ein besserer Schutz für die vom Aussterben bedrohten Schweinswale in der Ostsee beschlossen. Wale haben eine enorme Bedeutung für die Weltmeere. Denn sie gelten als wichtige Klimaretter: Was für das Überleben der bedrohten Meeressäuger getan werden kann, sehen Sie unsere plan b-Dokumentation "Hilfe für die Wale".
Mehr Schutz für Meeressäuger07.03.2024 | 29:40 min
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Zusammengestellt von Christian Dezer und Rebecca Pawolka
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