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Das Gute zum Wochenende:Super-Food - alte Technik, neuer Trend
von Christian Dezer
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Guten Morgen,
für immer mehr Menschen sind sie so etwas wie Superfood: fermentierte Lebensmittel. Fermentation ist eine uralte Methode, die seit einiger Zeit zum hippen Trend geworden ist und sogar Einzug in viele Sterneküchen hält. Seit Jahrtausenden fermentieren Menschen Lebensmittel, ursprünglich um sie länger haltbar zu machen und das weltweit. Kimchi, Miso, Kefir und natürlich unser Sauerkraut kennt jeder. Kapitän James Cook nahm auf seinen Segelreisen Sauerkraut mit, als Mittel gegen Skorbut, eine Krankheit, die durch Vitamin-C-Mangel verursacht wird.
Fermentieren ist eine Art garen bei Niedrigtemperatur mit Hilfe von Bakterien. Vereinfacht gesagt, stürzen sich die Mikroorganismen auf den Zucker der Rohstoffe. Bei dem Prozess entstehen Milch- und Essigsäure, die für eine längere Haltbarkeit sorgen und zugleich die Nahrung verdaulicher machen. Unser Darm kann Sauerkraut leichter verarbeiten als Weißkohl.
Quelle: sonyakamoz
Fermentierte Lebensmittel haben eine Vielzahl guter Eigenschaften. Bakterien in fermentierten Lebensmitteln tragen zur Vielfalt in unserer Darmflora, auch als Mikrobiom bezeichnet, bei. Je vielfältiger die Darmflora ist, desto gesünder ist sie, und das verringert das Risiko für verschiedene Krankheiten. Menschen mit einem diversen Mikrobiom leiden seltener an Entzündungen, Diabetes oder Bluthochdruck. Ein intaktes Darm-Ökosystem ist aber auch wichtig für die psychische Gesundheit: Über 90 Prozent des Glückshormons Serotonin werden im Darm produziert. Das Hormon wirkt auf unser Gehirn und beeinflusst unsere Stimmungslage.
Tierversuche haben gezeigt, dass die Essigsäure, die beim Fermentieren entsteht, die Blut-Hirn-Schranke überwindet, die Cholesterinproduktion senkt und bei Labortieren den Blutzuckerspiegel stabilisieren kann. Und weil die fermentierten Lebensmittel auch zahlreiche Vitamine und Antioxidantien liefern, können sie auch eine Schlüsselrolle bei der Immunabwehr spielen.
Gerät das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht, kann das die Gesundheit beeinträchtigen, wie Patienten in der plan b-Dokumentation "Darm ohne Scham - Rezepte für ein gutes Bauchgefühl" berichten.
07.11.2024 | 29:50 min
Deshalb arbeitet die Wissenschaft intensiv an der weiteren Erforschung der Geheimnisse des Mikrobioms.
Sicher ist aber schon jetzt, dass eine abwechslungsreiche Ernährung wesentlich für unsere Darmgesundheit und damit für unser Wohlbefinden ist. Fermentierte Lebensmittel sind dabei nur eine wichtige Zutat. Auch Ballaststoffe spielen eine wichtige Rolle, ebenso Obst und Gemüse sowie präbiotische Lebensmittel. Dazu gehören unter anderem Knoblauch, Spargel, Zwiebeln, Chicorée, Bananen und Getreide-Erzeugnisse. Denn sie enthalten unverdauliche Bestandteile, die die Bakterien im Dickdarm aktivieren. Schlecht für den Darm sind übrigens Salz, Alkohol, Zucker und Fleisch. Wenn Sie also heute Morgen noch einkaufen gehen: schauen sie doch mal, wie darmfreundlich Ihre Einkaufsliste ist.
Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht und ein schönes Wochenende.
Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter von plan b
Ihre Portion Konstruktives:
Wenn Sie mehr über das Fermentieren erfahren möchten, kann ich Ihnen auch die plan b Dokumentation "Kohlrabi statt Papaya" empfehlen. Hier geht es nicht nur ums Fermentieren, sondern auch darum, welche Vorteile heimische Gemüse und Obstsorten haben.
Rotkohl und Kirschen statt brasilianischer Acai-Beere: Corona hat den Run auf heimische Produkte beschleunigt. Zwei von drei Konsumenten in Deutschland wünschen sich mehr davon.16.07.2020 | 29:48 min
Was sonst noch gut war:
Ozeane speichern mehr CO2: Unsere Meere absorbieren etwa ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen. Eine Studie der Universität von Exeter hat nun ergeben, dass die Ozeane noch mehr von dem Treibhausgas Kohlenstoffdioxid aufnehmen können, als bisher angenommen. Die Forschenden fanden heraus, dass es an der kühleren Temperatur der obersten Wasserschicht liegt. Besonders im Atlantik führt das zu einer höheren CO2-Senkung.
Musik als heilende Kraft: Das Hören von Musik nach einem operativen Eingriff bringt körperliche Vorteile und erhöht das Wohlbefinden. Das hat ein Forscherteam in den USA herausgefunden. Patienten, die nach einer OP im Aufwachraum Musik hörten, benötigten weniger Schmerzmittel. Sie hatten eine niedrigere Herzfrequenz und berichteten später über weniger Ängste und Sorgen.
Wunderstoff Seegras: Seegraswiesen gehören neben Korallenriffen und Regenwäldern zu den wichtigsten Ökosystemen der Erde. Sie sind die Kinderstube für zahlreiche Meereslebewesen, helfen beim Küstenschutz und werden wegen ihrer Photosyntheseleistung auch als "Lungen der Meere" bezeichnet. Jetzt wurde eine weitere besondere Eigenschaft von Seegras untersucht und bestätigt. Seegraswiesen reduzieren die Anzahl krankheitserregender Bakterien im Wasser. Studien des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel konnten eine Verringerung zahlreicher Erreger wie E.Coli-Bakterien, Salmonellen oder Vibrionen in der Nähe von Seegrasflächen bestätigen.
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Zusammengestellt von Christian Dezer.
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