Mehr Zufriedenheit durch weniger Konsum

    Update

    Das Gute zum Wochenende:Mehr Zufriedenheit durch weniger Konsum

    Caroline Wiemann
    von Caroline Wiemann
    |
    ZDFheute Good News

    Guten Morgen,

    die Black-Friday-Woche steht bevor, einige Shops haben sie bereits gestartet und locken mit Rabatten und Angeboten. Und viele shoppen freudig mit, schließlich beschert es uns Glücksgefühle: Nur ein paar Klicks und der neue Trendschuh oder das ersehnte Küchengerät ist schon auf dem Weg zu uns nach Hause. Dabei wissen wir oft selbst, dass der Kauf vielleicht nicht unbedingt notwendig war und übermäßiger Konsum nicht nur schlecht für den eigenen Geldbeutel ist, sondern auch für die Umwelt und die Menschen, die die Produkte oft unter unwürdigen Bedingungen herstellen.
    Wir leben über unsere Verhältnisse: Im Schnitt besitzen deutsche Haushalte 10.000 Gegenstände. Wenn wir weiter so konsumieren, brauchen wir drei Planeten - wir haben aber nur diesen einen. Es gibt jedoch Möglichkeiten den Online-Handel nachhaltiger zu machen.
    Warenkorbfunktion auf einer Computertastatur
    plan b: Neues im Online-Shop23.11.2024 | 29:45 min
    Aber warum fühlt es sich überhaupt so gut an, immer wieder Neues zu kaufen, was man gar nicht unbedingt braucht? Der Grund dafür ist unser Gehirn: Es schüttet das Glückshormon Dopamin aus. Diese Reaktion ist noch ein Überbleibsel aus der Steinzeit: Wer Dinge anhäufte, konnte dadurch seine Überlebenschancen erhöhen. Das wird vom Gehirn natürlich belohnt. Blöd nur, dass das x-te Paar Schuhe und auch der neue Kontaktgrill in der Küche uns wohl nicht wirklich länger leben lassen. Im Zweifel fehlt das Geld dadurch am Ende vielleicht sogar für eine wirklich wichtige Investition. Nicht selten wird ein unüberlegter Kauf im Nachhinein bereut.
    "37°: Schluss mit Überfluss - Von Minimalisten und Konsumverweigerern": Marc füttert seinen Hund im Inneren einer rustikalen Hütte.
    37 Grad: Schluss mit Überfluss23.03.2020 | 28:42 min
    Expert*innen zufolge hält das Glücksgefühl nach einem Kauf oft nur kurz an. Länger glücklich kann uns hingegen ein nachhaltiger Konsum machen. Langlebige Produkte von guter Qualität und mit fairen Produktionsstandards - oder auch mal gar nichts kaufen. Ganz im Sinne des Buy-Nothing-Day der auf den Black Friday folgt und zum Verzicht anregen soll.
    Sich zurücknehmen also, das schätzen und pflegen, was man bereits hat. Nicht jeder Verzicht ist jedoch frei gewählt - unfreiwillig kann er sehr schmerzhaft sein. Besonders für Menschen mit geringerem Einkommen können Rabatt-Aktionen eine Chance sein. Wer jedoch freiwillig auf Konsum verzichtet, stärkt nachweislich Gefühle der Selbstbestimmung, Selbstwirksamkeit und Unabhängigkeit. Das macht uns unterm Strich glücklicher. Genauso, wie mehr Rücklagen auf dem Konto unser Sicherheitsgefühl und damit auch die Zufriedenheit erhöhen.
    plan b: Second Hand als erste Wahl - Thumbnail
    plan b: Neues Leben für alte Sachen 20.07.2023 | 29:45 min
    Am glücklichsten machen übrigens Käufe, die wir nicht für uns selbst, sondern für andere tätigen. Aber besonders Geschenke sind ja bekanntlich am schönsten, wenn sie selbstgemacht sind.
    Ein zufriedenes Wochenende wünscht
    Caroline Wiemann, Redakteurin plan b

    Was noch gut war diese Woche

    Mehr Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland: 2023 trat ein neues Gesetz in Kraft zur Förderung von Fachkräftezuwanderung. Ein Jahr später ziehen die beteiligten Ministerien nun eine positive Bilanz. Seit Inkrafttreten des Gesetzes wurden über zehn Prozent mehr Visa zu Erwerbszwecken erteilt: ein Anstieg von knapp 177.600 auf rund 200.000 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Außenministerin Annalena Baerbock wies jedoch darauf hin, dass weiterhin jährlich 400.000 "kluge Köpfe und noch mehr Hände" in Deutschland fehlen.
    Kolumbien beschließt Gesetz gegen Kinderehen: Das neue Gesetz verbietet nun Kinderehen in dem lateinamerikanischen Land. Zukünftig ist die Eheschließung mit Personen unter 18 Jahren nicht mehr gestattet. Bislang konnten Kinder in Kolumbien bereits ab 14 Jahren mit elterlicher Zustimmung verheiratet werden. Aktivist*innen haben sich seit 17 Jahren für ein Verbot eingesetzt.
    Weniger Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen: Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die 2023 mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus mussten, ist laut DAK um 19 Prozent gesunken. Insgesamt wurden 9.263 Fälle registriert, darunter 4.790 Jungen und 4.473 Mädchen. Besonders stark fiel der Rückgang mit einem Minus von 21 Prozent bei den 15- bis 19-jährigen Jungen aus. Bei den Mädchen der Altersklasse wurde ein Rückgang von 14 Prozent verzeichnet.

    Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

    Geht grenzenloses Wachstum auf Dauer? Einige Unternehmen glauben das nicht mehr und steuern deshalb um. Sie wirtschaften mit Bedacht und Weitsicht - im Sinne ihrer Mitarbeitenden und der Umwelt, wie die plan-b-Doku hier zeigt:
    "plan b: Wirtschaft, die gut tut - Wie Unternehmen die Zukunft planen": Dominik Martin, Ryan Gellert und Mihela Hladin begutachten in einem Atelier eine Funktionsjacke.
    plan b: Wirtschaft, die gut tut06.06.2020 | 30:04 min
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