Das Gute zum Wochenende:Ein Genie namens Natur
von Christian Dezer
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Guten Morgen,
von der Natur lernen, heißt erfolgreich sein, denn unsere Natur hat für so ziemlich alles eine optimale Lösung. Die Konstruktionspläne des Lebens, die Innovationskraft vieler natürlicher Systeme sind nahezu perfekte Ingenieurskunst, erprobt und entwickelt in den letzten vier Milliarden Jahren. In dieser Zeit setzten sich auf unserem Planeten nur Lösungen durch, die am effizientesten und ökonomischsten mit den vorhandenen Ressourcen umgingen und im Einklang mit der Umwelt standen. Was liegt da näher, als bei der Lösung heutiger Probleme auf diese Erfahrung zu bauen und das Genie Natur nachzuahmen, da wo es geht?
Leschs Kosmos: Die Natur als Vorbild29.11.2022 | 30:15 min
Wissenschaftlich nennt man das Übertragen von Naturlösungen auf die Technik "Biomimetik" oder "Bionik". Erfolgreiche Beispiele gibt es zahlreiche, das bekannteste ist der Klettverschluss. Ein anderer der Lotuseffekt. Dabei wird die einzigartige Kombination von pflanzlichen Wachsen und der Oberflächenstruktur der Lotusblume kopiert und für schmutzabweisende Farbanstriche genutzt. Die Haifischhaut dient als Vorbild für Schwimmanzüge und für die Verkleidung von Flugzeugteilen; die Delfinhaut als Vorlage für eine umweltfreundliche Bootsfarbe, die Bewuchs abweist.
Der Japaner Eiji Nakatsu löste als Chefingenieur eines der größten Probleme des japanischen Hochgeschwindigkeitszugs "Shinkansen". Jedes Mal, wenn der Zug einen Tunnel verließ, entlud sich eine enorme Druckwelle, gefolgt von einem lauten Knall. Der Vogelliebhaber Nakatsu fand die Lösung in der Tierwelt: Die stumpfe, runde Spitze des Zuges wurde durch eine langgezogene Nase ersetzt, die dem Schnabel des Eisvogels nachempfunden war - und der Knall verschwand.
Hochgeschwindigkeitszug "Shinkansen" in Tokio (Archivbild)
Quelle: dpa
Heute geht die Wissenschaft davon aus, dass Bionik für beinahe jeden Bereich "natürliche" Antworten bereithält - ob in der Architektur, der Medizin, der Sensorik, der Abfallproblematik oder einfach für den Alltag. So haben Forschende die Struktur des Leuchtorgans von Glühwürmchen kopiert und verbessern damit die Leuchtkraft von LED-Lampen. Die französische Biologin Sandra Rey nutzt selbstleuchtende Bakterien aus dem Meer, um damit völlig neue Leuchtmittel zu erzeugen.
plan b: Licht aus, Sterne an23.03.2023 | 29:47 min
Ziegel und Baustoffe aus Pilzen oder Bakterien könnten das Baugewerbe nachhaltig verändern und die CO2-Emissionen der Zement- oder Betonherstellung reduzieren. Leichtbauweisen, angelehnt an Bienenwaben oder Belüftungssysteme, abgeschaut von Termitenbauten, finden ebenso Eingang in die Welt des Bauens. Künstlich hergestellte Spinnenseide könnte helfen, Wunden zu heilen, Nerven zu reparieren oder neues Gewebe entstehen zu lassen.
Geradezu beflügelt von der Innovationsvielfalt der Natur sind auch die Forschenden am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik in Braunschweig. Dort dienen die Feder und der Flaum von Eulen als Vorlage für spezielle Bürsten, die an Flugzeugflügeln angebracht den Fluglärm minimieren sollen.
plan b: Endlich Ruhe13.01.2022 | 29:45 min
Die Evolution hat die Blaupausen für praktisch alle Probleme geliefert. Jetzt ist es an uns, genau hinzusehen und klug genug zu sein, diese einzigartige und kostenlose Fachberatung auch anzunehmen.
Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht und ein schönes Wochenende
Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter plan b
Was noch gut war diese Woche
Günstigere Solarzellen: Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen verschiedener Universitäten in China und Großbritannien haben in einem Projekt gemeinsam neue Solarzellen entwickelt. Dank besonderer Kohlenstoff-Nanoröhrchen sind die Solarpanels nicht nur leichter, sondern auch effizienter, weil die Solarzellen das Sonnenlicht von beiden Seiten aufnehmen können. Das führt zu einer höheren Leistung und macht die neuen Zellen bis zu 70 Prozent billiger als herkömmliche Solarzellen.
"Ehe für alle" in Thailand: Das Unterhaus in Thailand hat sich mit überwältigender Mehrheit für die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe ausgesprochen. Damit wäre das Königreich das erste Land Südostasiens, in dem gleichgeschlechtliche Paare dieses Recht bekommen. Jetzt muss noch der Senat zustimmen, der selten Gesetze ablehnt, die das Unterhaus passiert haben. Danach steht die Billigung durch den König an.
Sensor erkennt gefährliche Bakterien: Forschende der Goethe Universität Frankfurt und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel konnten einen neuartigen Bakteriensensor entwickeln. Dabei werden gefährliche Erreger mit einer maßgeschneiderten Oberfläche geködert. So sammeln sich nur ganz spezifische Mikroorganismen und bleiben an dem Sensor kleben. Je größer die Anzahl der Krankheitserreger, desto stärker ist das Signal, das der Detektor erzeugt.
Ihre Portion Konstruktives am Wochenende
Die Zahl der Hasen hat in diesem Jahr erfreulicherweise wieder zugenommen. Dazu tragen viele Menschen und Maßnahmen bei. Wie groß die Hilfe auch für andere Tiere ist, zeigt die "plan b"-Dokumentation Fairohrhasen:
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Zusammengestellt von Christian Dezer und Rebecca Pawolka.
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