Das Gute zum Wochenende: Ohne Kater und Rausch

wenn im fränkischen Schweinfurt ein alkoholfreies Weinfest Deutschland-Premiere feiert, in München der erste alkoholfreie Biergarten öffnet und wenn Null-Prozent-Biere bei uns immer neue Umsatzerfolge erzielen, dann ist etwas ganz schön in Bewegung gekommen. Deutschland trinkt Statistiken zufolge weniger Alkohol und das in allen Altersgruppen. Jetzt, zum Gute-Vorsätze-Monat, reden wieder alle über den "Dry January" oder über das maßvolle Trinken, aber alkoholfrei ist schon länger ein Trend.

In den großen Städten eröffnen regelmäßig neue sogenannte Sober Bars - Orte an denen nur alkoholfreie Getränke angeboten werden. Auch beim Wein, Sekt oder den eigentlich härteren Sorten wie Gin, Vodka oder Whiskey steht jetzt häufiger 0,0 Prozent auf dem Etikett. Zero Sprit ist der neue Spirit, der Geist einer neuen Zeit. Winzer und Weinläden stellen ihr Sortiment um, spezielle Cocktailkurse und Barkeeper-Tipps zum alkoholfreien Mocktail sind gefragt wie nie, Umsatzzahlen von alkoholfreiem Sekt und Bier deutlich gestiegen.

Und auch international setzt sich die Entwicklung fort. Selbst in renommierten Weinregionen, wie Bordeaux oder Cahors schwenken Winzer auf "sans alcool" um. In Paris, Dublin und London öffnen Fachgeschäfte für "alkoholfreie Spirituosen". Nach einer niederländischen Marktanalyse aus dem Jahr 2023 haben 29 Prozent der europäischen Verbraucher alkoholarme und alkoholfreie Getränke gekauft. Zum Vergleich: 37 Prozent der Europäer kauften alkoholische Getränke. Besonders die Generationen Z und X sind bei den alkoholfreien Getränken überdurchschnittlich vertreten.

Ein britischer Wissenschaftler versucht den neuen "No-Alc"-Weg auf ganz andere Weise. Er setzt auf ein Getränk, das die gleiche Wirkung wie Alkohol hat, aber tatsächlich ohne Alkohol ist. Professor David Nutt ist Pharmakologe, Psychiater, Neurowissenschaftler und ehemaliger Drogenberater der britischen Regierung. Der von ihm entwickelte Drink ist eine Art synthetischer Alkoholersatz, der keine schädlichen Nebenwirkungen haben soll und Hirnregionen stimuliert, die für die positive Wirkung eines Alkoholrausches zuständig sind.

Das würde bedeuten, Rausch ja, aber kein Kater, keine Qualen und keine Auswirkungen auf die Gesundheit. Denn in Europa sterben immer noch mehr Menschen an den Folgen von Alkohol als durch Heroin, Kokain, Crack, Tabak und Crystal Meth. Neueste Untersuchungen warnen sogar, dass jeder Schluck Alkohol als Zellgift wirkt und schwerwiegende Erkrankungen auslösen kann.

Da klingt die Idee von der Insel doch gerade zu verlockend - vor allem für die Alkoholindustrie.

Zahl der Balkonkraftwerke verdoppelt: Zum Jahresende waren in Deutschland mehr als 780.000 Balkonkraftwerke in Betrieb gemeldet. Damit hat sich die Zahl der kleine Solaranlagen mehr als verdoppelt. Der Bundesverband der Solarwirtschaft geht davon aus, dass sich der Solarboom noch verstärken könnte. Leistungsstärkere Geräte und die vom Gesetzgeber erleichterte Genehmigung würden dazu beitragen. Deutschland gilt inzwischen als Leitmarkt für die Solarsteckgeräte.

Rückkehr der Luchse: Auf der iberischen Halbinsel streifen wieder mehr Luchse durch Wälder und Buschlandschaften. Mehr als 2.000 Exemplare der sogenannten Pardelluchse leben inzwischen in Spanien und Portugal - so viele wie seit Jahrzehnten nicht. Die iberischen Luchse, die akut vom Aussterben bedroht waren, konnten durch ein Zuchtprogramm gerettet werden. Sie sind aber nach wie vor als gefährdet eingestuft.

Herzverfettung sichtbar machen: US-Forschende der Universität Virginia haben eine Methode entwickelt, mit der sich schädliches Herzfett durch ein MRT-Verfahren (Magnetresonanztomographie) von außen erkennen lässt. Das Herz ist immer von einer schützenden Fettschicht umgeben. Bei Diabetikern, Rauchern und Übergewichtigen kann sich die Qualität des Fettes verändern und zu tödlichen Folgewirkungen, wie Herzversagen oder Vorhofflimmern führen. Bisher konnten Ärzte das Fettrisiko kaum abschätzen. Mit der MRT-Technik lässt sich die Zusammensetzung nun erstmals bestimmen. Noch gibt es aber nur wenige Geräte dieser Art.

Kaffee, das Lieblingsgetränk der Deutschen, soll das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern. Aber man soll in nur morgens trinken, so eine neue Studie aus den USA. Doch Kaffee ist vom Klimawandel bedroht. Die plan b-Dokumentation Kaffee der Zukunft - klimafit und Fair zeigt, was sich Menschen für die Rettung des Kaffees überlegt haben.