Update
Update am Morgen:Der große Klimaschutz-Fake beim Tanken
von Ilka Brecht
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Guten Morgen,
was hat eine chinesische Wüste mit einer deutschen Tankstelle zu tun? Die Antwort könnte Sie erschrecken. Denn es geht um möglichen Betrug beim Klimaschutz im globalen Ausmaß, und der dürfte auch Sie betreffen. Aber der Reihe nach: Für die Klimaziele im Verkehrssektor muss die Mineralölindustrie jedes Jahr mehr CO2 reduzieren. Das kann sie durch die Beimischung von Biosprit erreichen, aber auch durch den Kauf von Zertifikaten für Projekte, die schon bei der Ölförderung Emissionen reduzieren sollen. Die Kosten tragen letztlich die Verbraucher.
Allerdings zahlten sie dabei auch für Klimaschutzprojekte, die falsch deklariert wurden oder die gar nicht existieren. Das enthüllte eine Recherche von ZDFfrontal, bei der Satellitendaten in China ausgewertet und vor Ort überprüft wurden bereits vor Monaten.
28.05.2024 | 10:36 min
Zum Beispiel fand sich in der oben genannten Wüste nicht etwa die angeblich nachhaltige Erdölanlage, sondern - Sand.
Warum fiel das den Prüfstellen nicht auf? Wurde getäuscht? Wieviel haben Verbraucher in Deutschland für Klimaschutzprojekte in China bezahlt, die gar keine sind? Frontal hat weiter recherchiert (mehr zum Thema heute Abend, um 21 Uhr, im ZDF).
Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des bandenmäßigen Betrugs. Fest steht: Laut Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung haben die Fake-Klimaprojekte in China einen ungefähren Wert von einer Milliarde Euro - bezahlt an deutschen Tankstellen. Und die Kosten fürs Klima kommen noch obendrauf.
Einen guten Tag wünscht Ihnen
Ilka Brecht, Moderatorin und Leiterin des ZDF-Magazins frontal
Umsturz in Syrien
Sicheres Syrien "würde Deutschland enorm entlasten": Viele geflüchtete Syrer leben in Deutschland. Ein langfrister Frieden in dem Bürgerkriegsland könne dazu führen, dass Menschen in ihre Heimat zurückkehren, so Migrationsforscher Knaus. Lesen Sie hier, warum viele junge Syrer eine Rückkehr dennoch ausschließen.
Scholz telefoniert mit Macron: Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben ihre Bereitschaft signalisiert, mit den "neuen Machthabern" in Syrien zusammenzuarbeiten. "Auf der Basis grundlegender Menschenrechte und dem Schutz ethnischer und religiöser Minderheiten", wie Regierungsspecher Steffen Hebestreit erklärt.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Bürgerkrieg in Syrien und jederzeit hier im Liveblog.
Was heute noch wichtig ist
Treffen der EU-Finanzminister: Auf der Tagesordnung der Finanzministerinnen und Finanzminister steht ein Gespräch zur Reform des EU-Zollrecht, weiterhin wird über die Überarbeitung der Energiebesteuerungsrichtlinie diskutiert. Darüber hinaus werden die Minister unter anderem das weitere Vorgehen mit Blick auf EU-Länder mit einem übermäßigen Defizit besprechen. Für Deutschland nimmt Bundesfinanzminister Jörg Kukies teil.
Netanjahu-Aussage in Korruptionsprozess: Der Prozess gegen den israelischen Präsidenten läuft bereits seit mehr als vier Jahren. Netanjahu wird unter anderem vorgeworfen, als Kommunikationsminister dem Telekom-Riesen Bezeq Vergünstigungen gewährt zu haben. Außerdem soll er von befreundeten Milliardären Luxusgeschenke angenommen haben. Heute soll Netanjahu zum ersten Mal dazu aussagen.
Verleihung der Nobelpreise: Die japanische Organisation Nihon Hidankyo wird ab 13 Uhr im Rathaus der norwegischen Hauptstadt Oslo mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Drei Stunden später beginnt auch die feierliche Nobelpreiszeremonie im Konzerthaus der schwedischen Hauptstadt Stockholm, auf der alle weiteren Preisträger dieses Jahres ausgezeichnet werden.
Zwei Weltmeisterschaften im Angebot: Per Doppelvergabe wird die Fußball-WM 2030 in sechs Ländern auf drei Kontinenten und die WM 2034 in Saudi-Arabien abgesegnet. Trotz viel Kritik dürfte die FIFA bekommen, was sie will. Alle Fragen und Antworten zur WM-Vergabe.
Zahl des Tages
100 Zentimeter ergeben einen Meter. Das ist bekannt, unter einem "Meter" kann sich hierzulande jeder etwas vorstellen. Zu verdanken haben wir das dem metrischen System, das vor 225 Jahren in Frankreich eingeführt wurde. Das Land wurde damit, einen Monat nach der Machtübernahme Napoleons, zum ersten Land der Welt, das das metrische System nutzte. Mittlerweile haben die meisten Länder nachgezogen - wenn auch nicht alle.
Geschrieben
Quelle: ZDFheute
Am 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von den Vereinten Nationen verabschiedet, unter den Eindrücken der Gräueltaten aus dem Zweiten Weltkrieg.
Heute ist der Tag der Menschenrechte. Er soll daran erinnern, dass diese Rechte weltweit noch lange nicht für alle geachtet werden. Besonders Geflüchtete und Menschen in Kriegsgebieten sind häufig von Menschenrechtsverletzungen betroffen.
Weitere Schlagzeilen
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Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden11.12.2024 | 1:57 min
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So wird das Wetter heute
Am Dienstag bleiben die Wolken meist dicht. Vormittags regnet und schneit es im Südosten noch etwas. Bei einem lebhaften Nordostwind werden null bis sechs Grad erreicht.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Anna Grösch
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