Guten Morgen,
noch sind es nur wenige, aber sie werden mehr: Männer, die vor Jahren, manchmal Jahrzehnten, den Kriegsdienst verweigert haben und ihre Entscheidung nun widerrufen. Sie melden sich freiwillig, um als Reservisten die Truppe zu verstärken. Erstaunlich, galt das kategorische "Nein" zu
Bundeswehr und Landesverteidigung in Deutschland doch über Generationen als Nachweis einer sozial korrekten Haltung.
Das ändert sich, nicht zuletzt nach dem
russischen Überfall auf die Ukraine. Viele ziehen offenbar sehr persönliche Konsequenzen aus jener Zeitenwende, die Kanzler
Olaf Scholz (SPD) zwar wortgewaltig verkündete, der er aber immer nur widerstrebend folgte.
Die Bundeswehr trägt dieser Entwicklung nun mit einer Strukturreform Rechnung. Unter dem Kommando des Heeres soll eine neue Division entstehen: Rund 20.000 Soldaten, bisher in unterschiedlichen Heimatschutzbrigaden organisiert, kommen unter ein gemeinsames Kommando - als Ergänzung zu den bestehenden Panzerdivisionen und der schnellen Eingreiftruppe.
Ihr Auftrag: in Deutschland für Sicherheit sorgen, wenn Kampftruppen im Konfliktfall innerhalb von Nato-Verbänden an der Front stehen. Es geht um den Schutz der Zivilbevölkerung, in enger Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten; nicht nur im Verteidigungsfall, sondern auch in zivilen Notsituationen, etwa Naturkatastrophen.
An den Grundproblemen der Streitkräfte ändert das jedoch wenig: Bereits jetzt fehlen der Bundeswehr mehr als 20.000 Soldaten. Ihre Sollstärke von gut 200.000 Mann erreicht die Truppe schon seit Jahren nicht mehr. Zusätzlich werden die neuen Freiwilligenverbände Ausrüstung brauchen, Waffen, Geräte und Fahrzeuge.
Daran hapert es schon heute. Und dass das alles eine Menge Geld kostet, versteht sich von selbst. Eine neue Bundesregierung wird wohl nachsteuern müssen, damit die Pläne für einen besseren Heimatschutz unter den Bedingungen der Zeitenwende tatsächlich gelingen.
Kommen Sie gut durch die Woche
Frank Buchwald, Korrespondent im ZDF-Hauptstadtstudio
Was heute noch wichtig ist
Fünfertreffen zur Sicherheit Europas: Das Format wurde nach dem US-Wahlsieg von D
onald Trump organisiert, es geht um einen engeren Schulterschluss bei der europäischen Sicherheit und Verteidigung: Am Montag kommt Deutschlands Verteidigungsminister
Boris Pistorius mit seinen Kollegen aus Frankreich, Polen, Italien und Großbritannien in Warschau zusammen.
Lufthansa-Einstieg bei Fluglinie ITA: Die Lufthansa steht bei ihrem langen Werben um die italienische ITA Airways offenbar kurz vor dem Ziel. Berichten zufolge soll heute der Einstieg bei der staatlichen Fluggesellschaft offiziell über die Bühne gehen. Die Lufthansa hatte im Sommer die kartellrechtliche Genehmigung der EU erhalten, 41 Prozent der staatlichen ITA zu übernehmen. Sie muss dafür aber einige Auflagen erfüllen.
Was am Wochenende wichtig war
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Wie Russland den Druck in Kursk erhöht: Russland hat offenbar den ukrainischen Vorstoß in Kursk gestoppt - doch die Rückeroberung könnte noch dauern. Gleichzeitig mehren sich Berichte über hohe nordkoreanische Verluste.
Highlights der Fußball-Bundesliga
Wo könnte RB Leipzig in der Tabelle stehen, wenn sich Xavi Simons im Oktober nicht verletzt hätte? Klar, solche Fragen sind müßig, auffällig ist die Statistik aber doch. Mit Simons gab es zum Saison-Auftakt 17 Punkte aus sieben Spielen. Ohne ihn holte Leipzig nur noch zehn Punkte aus acht Spielen.
Bei seiner Rückkehr bescherte der Niederländer den Leipzigern nun direkt den perfekten Start ins Fußball-Jahr 2025: Beim äußerst unterhaltsamen 4:2-Sieg gegen Werder Bremen traf Simons doppelt.
Außerdem: Wir präsentieren
Zusammenfassungen aller Bundesliga-Partien des aktuellen Spieltags - jedes Tor, alle wichtigen Szenen und strittigen Entscheidungen. Dazu ausgewählte Topspiele der 2. Fußball-Bundesliga.
Alle Spiele, alle Tore und die strittigsten Szenen des Spieltags: Die Highlights aller Partien in kompakten Videos.
Zahl des Tages
24,9 Krankentage sammelten Deutsche 2022 im Schnitt laut Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) - im OECD-Vergleich die meisten. Ist Deutschland also Krankenstands-Weltmeister?
Datenjournalistin Luisa Billmayer hat sich angeschaut, wie aussagekräftig der Länder-Vergleich wirklich ist - und erklärt in ihrem Beitrag, welche Effekte zu der hohen Zahl führen könnten:
Laut OECD-Daten melden sich Menschen in Deutschland häufiger krank als in allen anderen untersuchten Staaten. Woran das liegt und warum der Länder-Vergleich Schwächen hat.
von Luisa Billmayer
Weitere Schlagzeilen
Terra X - die Wissens-Kolumne
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden13.01.2025 | 1:51 min
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Der Montag startet örtlich mit Nebel, der sich teilweise auflöst. Dann scheint die Sonne häufiger, so wie bereits in weiten Teilen der Südhälfte. Die Temperaturen steigen auf minus 4 bis plus 4 Grad.
Zusammengestellt von Kevin Schubert
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