Update am Morgen: Die AfD wird künftig noch präsenter sein

es ist Tag zwei nach der Wahl. Und noch immer - natürlich - bleibt es spannend im politischen Berlin.

Unter anderem ist für den heutigen Dienstag die konstituierende Sitzung der AfD-Fraktion angesetzt. Die teilweise als rechtsextremistisch eingestufte Partei wird künftig mit 152 Abgeordneten im Bundestag vertreten sein - und meldete vergangene Woche schonmal Ansprüche auf den Fraktionssaal der SPD an.

Die Frage ist jedoch nicht nur, wo die Fraktion demnächst tagen wird, sondern auch, wer ihr angehören wird. AfD-Co-Fraktionschefin Alice Weidel kündigte an, künftig sei man breiter aufgestellt, mit "vielen Charakteren".

In der neuen Bundestagsfraktion werden mehrere Vertraute des thüringischen Landeschefs Björn Höcke sitzen. Unklar noch, ob Maximilian Krah, der sein Direktmandat in Sachsen erringen konnte, Teil der AfD-Fraktion sein wird. Zuletzt war er so skandalumwittert, dass er im Europawahlkampf keine Wahlkampfauftritte für seine Partei absolvieren durfte - dabei war er Spitzenkandidat.

Auch Matthias Helferichs Platz in der AfD-Fraktion ist noch nicht sicher. In der vergangenen Legislatur saß der AfD-Mann als Fraktionsloser im Bundestag - er hatte sich in einem Chat als "freundliches Gesicht des NS" bezeichnet. Das wurde selbst der AfD zu viel. Nach einigem Hin und Her verzichtete Helferich dann freiwillig auf die Fraktionszugehörigkeit. Zudem läuft seit vergangenem Sommer ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn. Dennoch durfte er auf dem aussichtsreichen Platz 6 seiner nordrhein-westfälischen AfD kandidieren. Es spricht also einiges dafür, dass er dieses Mal Mitglied der Bundestagsfraktion wird.

Am Ende wird das alles wohl bedeuten, dass die extreme Rechte künftig präsenter sein wird. Lauter. Mehr als 60 Prozent der Ordnungsrufe im Bundestag gingen zuletzt auf das Konto der AfD. Alice Weidel kündigte bereits am Wahlabend an, die AfD werde künftig nochmals zwei Gänge hochschalten.

Fällt die Schuldenbremse noch im alten Bundestag? AfD und Linke haben im neuen Bundestag eine Sperrminorität. Damit könnten sie unter anderem eine Reform der Schuldenbremse blockieren. Die Union sucht nach einem Ausweg.

SPD hat "klare Erwartungen" an Merz: Auf dem Weg ins Kanzleramt kommt Friedrich Merz nicht an der SPD vorbei. Der Wahlverlierer habe klare Erwartungen, sagt Parteichef Lars Klingbeil - aber ohne wirklich konkret zu werden.

Die Brandmauer muss stehen, kommentiert ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten: Friedrich Merz steht vor großen Herausforderungen. Er will sie in einer schwarz-roten Koalition meistern.

UN-Sicherheitsrat billigt US-Ukraine-Resolution: Der UN-Sicherheitsrat hat für eine von den USA eingebrachte Resolution gestimmt, die ein Ende des Krieges in der Ukraine fordert. Der Text erwähnt die russische Aggression nicht.

Macrons Ratschläge laufen ins Leere: Frankreichs Präsident Macron wertet seinen Trump-Besuch als Erfolg. Trotz Unterschieden gibt es Einigkeit: Zeit für Frieden in der Ukraine. Konnte der Besuch Wirkung entfalten?

Macron - Feuerpause binnen Wochen möglich: Nach US-Präsident Trump hält auch Frankreichs Staatschef eine baldige Feuerpause in der Ukraine für möglich. Macron räumt zudem Fehler der Europäer im Umgang mit Russland ein.

ZDFheute live: Drei Jahre Krieg gegen die Ukraine. Welche Gefahr für Europa besteht und was die künftige Bundesregierung tun muss, analysiert ZDFheute live mit Militärhistoriker Sönke Neitzel.

Weltnaturkonferenz in Rom startet: Nach einem Misserfolg im vergangenen Jahr geht die Weltnaturkonferenz in die Verlängerung: Vier Monate nach dem Scheitern in Kolumbien kommen Vertreter aus annähernd 200 Ländern am Dienstag in Rom erneut zusammen. Insbesondere um Finanzierung und Umsetzung früherer Beschlüsse gab es bis zuletzt Streit.

Hamas: Terrorstrukturen auch in Deutschland? Mit Waffen aus Erddepots sollten Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Europa durchgeführt werden. In Berlin beginnt nun der Prozess gegen vier mutmaßliche Hamas-Mitglieder.

Zustand leicht verbessert: Der Zustand des Papstes hat sich leicht verbessert, bleibt aber kritisch. Erstmals wurde auf dem Petersplatz eine Rosenkranz-Andacht für ihn abgehalten. Er sei dennoch guter Dinge.

Am Dienstag zeigt sich die Sonne im Nordwesten und im Südosten zeitweise. Sonst bleibt der Himmel meist bedeckt und vor allem im Südwesten fällt Regen. Vereinzelt sind am Nachmittag Gewitter möglich. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 7 und 13 Grad.

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