Gegenoffensive der Ukraine: So will Kiew Putins Front brechen
Die Gegenoffensive der Ukraine schreitet offenbar langsamer voran, als erwartet. Dennoch meldet die Armee neue Erfolge: Seit Beginn der Offensive im vergangenen Monat hätten die ukrainischen Streitkräfte bisher 169 Quadratkilometer an der Südfront und 24 Quadratkilometer um die östliche Stadt Bachmut zurückerobert, teilt das Militär mit.
Präsident Selenskyj fordert klare Sicherheitsgarantieren
Während die Kämpfe an der Front weitergehen, treffen sich die Nato-Staaten am Dienstag zum Gipfel in Litauen. Auch der ukrainische Präsident Selenskyj ist in Vilnius dabei. Er fordert von den Partnern klare Sicherheitsgarantien – und seit langem eine Beitrittsperspektive. Alle Entscheidungen sollten vor Ort getroffen werden.
Sein Berater Mychajlo Podoljak wurde noch deutlicher: Kiew werde ohne "aber" und bürokratische Hürden Nato-Mitglied. "Bis dahin: noch mehr Technik, noch mehr Granaten, noch mehr Waffen", forderte Podoljak auf Twitter.
Wird die Ukraine Mitglied der Nato oder welche Sicherheitsgarantien bekommt sie von dem Verteidigungsbündnis? Über diese Fragen und die militärische Lage der Ukraine spricht Victoria Reichelt bei ZDFheute live mit dem Berater des ukraininischen Verteidigungsministers Jurij Sak über die militärische Lage. Ebenfalls mit dabei: ZDF-Reporter Florian Neuhann aus Vilnius.
Kreml zu Nato-Beitritt: "Bedrohung für Russland"
Einen möglichen Nato-Beitritt hat Russland als "sehr negativ" für die europäische Sicherheit bezeichnet. Ein Beitritt der Ukraine zu dem westlichen Militärbündnis stelle eine "absolute Gefahr und Bedrohung für Russland" dar.
Im Fall eines Beitritts kündigte Moskau eine "harte" Reaktion an. Wie diese aussehen solle, erklärte der Kreml-Sprecher nicht.
Nato-Beitritt brauche Zeit
US-Präsident Joe Biden sagte dem US-Fernsehsender CNN, dass der Nato-Beitritt der Ukraine ein Prozess sei, "der einige Zeit braucht." "In der Zwischenzeit (…) wären die Vereinigten Staaten bereit, (…) Sicherheit zu bieten", so wie die USA dies auch für Israel täten, erklärte Biden. Nötig dafür sei ein Waffenstillstand oder ein Friedensabkommen. In einem solchen Fall könne Washington Kiew Waffen bereitstellen und mit Fähigkeiten ausstatten, um sich selbst verteidigen zu können.
Mit Material von AFP, dpa, Reuters und ZDF
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