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Putin in der Defensive?

Auf der Ramstein-Konferenz haben die USA weitere massive Militärhilfen angekündigt. Gleichzeitig läuft die ukrainische Offensive im Norden und Süden. ZDFheute live ordnet ein.

Videolänge:
32 min
Datum:
08.09.2022

Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein - Was passiert bei ZDFheute live?

Ein weiteres US-Waffenpaket für die Ukraine im Wert von rund 675 Millionen Dollar – das hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin beim Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe auf der Militärbasis Ramstein in Rheinland-Pfalz angekündigt. Das neue Hilfspaket umfasse unter anderem die Lieferung weiterer Haubitzen, Raketenwerfer, Artilleriemunition und von gepanzerten Fahrzeugen. Gleichzeitig berieten die Verteidigungsministerinnen und -minister bei der Konferenz Ramstein über langfristige Hilfen für Kiew.

Auch US-Außenminister Antony Blinken versprach bei seinem Besuch in Kiew weitere Hilfen. Konkret will die US-Regierung die Ukraine sowie 18 weitere Staaten der Region mit 2,2 Milliarden Dollar langfristig militärisch stärken. Darunter auch Nicht-Nato-Staaten, die am stärksten von einer möglichen russischen Aggression bedroht seien, erklärte Blinken.

Bundeskanzler Scholz sicherte Dienstag erneut eine langfristige Unterstützung zu - und versprach dabei auch weitere Waffenlieferungen. Deutschland habe bereits modernste Waffen geliefert, die das Land jetzt brauche, sagte er in der Generaldebatte des Bundestages. Man werde helfen, so lange es notwendig sei. Andere Töne hört man dagegen aus der Ukraine: 

Das bisher gelieferte deutsche Equipment reicht nicht einmal aus, um einen einzigen weiteren Monat durchzuhalten. Wir benötigen mindestens zehnmal so viel, und zwar von allem.
Der ukrainische Waffenkoordinator Rustem Umerov im Spiegel-Interview

Was bringen die neuen Militärhilfen? Könnten sie die Wende im Ukraine-Krieg bringen? Darüber sprechen wir bei ZDFheute live mit Militärexperte und -ökonom Marcus Keupp von der ETH Zürich und ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf in der Ukraine. 

Die Debatte um Waffenlieferungen bricht nicht ab – Warum ist das wichtig?

Es ist Tag 197 im Ukraine-Krieg: Seit mehr als einem halben Jahr verteidigt sich das Land gegen Russland. Ein Krieg, der eigentlich nur vier Tage dauern sollte, zumindest wenn es nach der Propaganda des Kremls gegangen wäre. Stattdessen konnte Moskau zuletzt kaum noch Geländegewinne verzeichnen. Vielmehr mussten sich die Streitkräfte nach der lange angekündigten ukrainischen Gegenoffensive im Süden zurückziehen. Das US-amerikanische Institute for the Study of War schrieb der ukrainischen Offensive zuletzt "nachweisbare Fortschritte" zu. 

Beim ersten Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf der Airbase Ramstein im April hatte US-Verteidigungsminister Austin versprochen, man werde "Himmel und Erde" in Bewegung setzen, damit die Ukraine das bekomme, was sie zu ihrer Verteidigung brauche. 

Die Kontaktgruppe wird ein Instrument, um unsere Unterstützung zu koordinieren und uns darauf zu konzentrieren, den heutigen Kampf und die kommenden Kämpfe zu gewinnen.
Lloyd Austin

Auch Deutschland ist Teil der Kontaktgruppe. Speziell von diesem Partner wünscht sich die Ukraine aber mehr Initiative. So hatte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal bei seinem Besuch in Deutschland am Sonntag um die Lieferung von Leopard-2-Panzern gebeten. 

Wir haben über das Thema gesprochen. Wir haben sogar vorgeschlagen, auf welche Weise Deutschland die Ukraine mit diesen Panzern versorgen kann.
Schmyhal nach dem Treffen im Kanzleramt

Eine Antwort blieb Kanzler Scholz schuldig. Die Bundesregierung hat der Ukraine bisher Waffen im Wert von mehr als 700 Millionen Euro zugesagt, der größte Teil davon ist schon geliefert - darunter auch einiges an schweren Waffen: zehn schwere Artilleriegeschütze vom Typ Panzerhaubitze 2000, 20 Flugabwehrpanzer, drei Mehrfachraketenwerfer und drei Bergepanzer. Geplant ist zudem die Lieferung von vier Luftverteidigungssystemen vom Typ Iris-T. 

Geschrieben mit Material von dpa, afp, ap.

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