Polen liefert Kampfjets in die Ukraine – Was passiert bei ZDFheute live?
Polen will in den kommenden Tagen Kampfjets an die Ukraine liefern. Das teilte Polens Präsident Andrzej Duda heute mit.
Polen werde in den kommenden Tagen vier einsatzfähige Kampfjets vom Typ MiG-29 aus ursprünglich sowjetischer Produktion an die Ukraine übergeben. Weitere würden gewartet und für einen späteren Transfer vorbereitet, so Duda. Polen ist damit das erste NATO-Land, das auf Bitte der Ukraine Kampfjets liefert. Erst vergangene Woche hatte Polens Regierung mitgeteilt, sie würde nur Kampfflugzeuge an die Ukraine liefern, wenn es dafür eine größere internationale Koalition gäbe. Auch die Slowakei hat angekündigt, in Absprache mit europäischen Partnern ihre MiG-29 abzugeben. Die Ukraine fordert schon lange die Lieferung von Kampfjets.
Was bedeutet das für den weiteren Kriegsverlauf in der Ukraine? Wie reagieren Deutschland und die NATO? Darüber sprechen wir bei ZDFheute live um 19.30 Uhr mit Militärexperte Sönke Neitzel, ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Shakuntala Banerjee und Washington-Korrespondent Elmar Theveßen.
Polen Vorreiter bei Waffenlieferungen
Polen geht abermals voran: Als erster NATO-Staat beschließt das deutsche Nachbarland, die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen den russischen Aggressor in der Luft zu unterstützen – mit vier Kampfjets. Diskutiert wurde dieser Schritt schon seit Wochen.
Bereits kurz nach dem Beschluss Ende Januar, westliche Kampfpanzer ins ukrainische Kriegsgebiet zu liefern, wurden erste Stimmen laut, die weitere Unterstützung in Form von Kampfjets forderten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet darum schon länger. Deutschland und weitere westliche Partner wie die USA waren immer wieder zurückhaltend in dieser Frage, Bundeskanzler Olaf Scholz erteilte deutschen Kampfjet-Lieferungen noch vor wenigen Wochen eine Absage – die nächsten Tage werden zeigen, inwieweit der heutige Vorstoß Polens daran etwas ändert. Auch Militärexperten stehen einem solchen Schritt bisher skeptisch gegenüber:
In der Kampfpanzer-Debatte Mitte Januar galt Polen auch lange Zeit als Wortführer und setzte seine westlichen Verbündeten und insbesondere Bundeskanzler Scholz stark unter Druck. Denn bereits rund zwei Wochen vor dem finalen gemeinsamen Beschluss zur Lieferung der Leopard 2-Panzer erwog Polen öffentlich, Deutschland um eine Exportgenehmigung zu bitten. Diese benötigten lieferwillige Zweitstaaten, da die Leopard-Panzer aus deutscher Herstellung sind. Scholz sah sich bis zur Verkündung der Entscheidung für Kampfpanzer immer wieder Vorwürfen ausgesetzt, zu zaudern und zu verzögern. Auch Anfang Februar, nach dem Go für die Kampfpanzer, gab es noch Kritik:
Mit Material von ZDF, dpa und afp.
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