Sie sind hier:

Sabotage in Russland

ZDFheute live spricht mit einer russischen Investigativ-Journalistin und dem Russlandexperten Nico Lange über russische Saboteure, die gegen den Krieg Widerstand leisten.

Videolänge:
48 min
Datum:
28.07.2022

Sabotage als Widerstand - Was passiert bei ZDFheute live?

Molotow-Cocktails auf Einberufungsämter, sabotierte Bahngleise: Auch in Russland protestieren Menschen, die Putins Krieg in der Ukraine nicht akzeptieren wollen - zum Teil militant und aus dem Untergrund. Auch weil öffentlicher Protest seit dem Erlass neuer Strafgesetze im März noch schwieriger geworden ist. Das Ziel: Sabotage von Eisenbahnverbindungen in den Westen, um Kriegslieferungen zu verhindern. Außerdem Brandanschläge auf Einberufungsämter der Armee.

Seit Beginn der russischen Invasion häufen sich solche Vorfälle in Russland laut Recherchen der russischen Online-Zeitung The Insider. Allein 23 Attacken auf Militärregistrierungs- und Einberufungsämter zählt die Redaktion seit Ende Februar 2022. In den meisten Fällen wurden dafür Molotow-Cocktails verwendet – vergleichbare Vorfälle gab es demnach im vergangenen Jahr nicht. Und auch die Unfälle auf russischen Gleisen nehmen zu. So zählt The Insider zwischen März und Juni 2022 mehr als 60 entgleiste Güterzüge – deutlich mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Doch welchen Gefahren setzen sie sich aus und was bewirken die Aktionen? Dazu sprechen wir mit einer russischen Investigativ-Journalistin, die unter dem Pseudonym Alisa Zemlyanskaya schreibt und für The Insider mit Aktivisten gesprochen hat. In der Sendung ist sie aus Sicherheitsgründen nur anonymisiert zu sehen.

Außerdem ordnet Russland-Experte und Blogger Nico Lange die Auswirkungen von Protest und militantem Widerstand in Russland ein. Der Politikwissenschaftler lehrte und forschte mehrere Jahre in St. Petersburg und leitete danach das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kiew.

Widerstand in Russland ist riskant

Sich in Russland öffentlich gegen den Krieg zu äußern ist riskant, das Grauen in der Ukraine überhaupt als Krieg zu bezeichnen, verboten. Trotzdem protestieren Menschen in Russland auf verschiedenste Weise gegen ihre Regierung und gegen den Krieg und riskieren dafür mehrere Jahre Gefängnis.

Bei uns werden Menschen festgenommen, die einfach nur mit einem weißen Blatt Papier auf der Straße stehen. Angeblich diskreditieren sie damit die russische Armee.
Max Degoev, Künstler

Auch die Saboteure riskieren viel bei ihrem Widerstand gegen den Krieg. Aber es ist auch trotz vieler Indizien, Videos und Bilder schwer zu sagen, wer hinter den Sabotagen in Russland steckt. Die Saboteure seien in diesem Konflikt sehr darauf bedacht, sich nicht zu erkennen zu geben, meint Gerhard Mangott von der Uni Innsbruck: Keine Partei habe ein Interesse, enttarnt zu werden. Sei es der ukrainische Geheimdienst, westliche Geheimdienste oder auch Kräfte innerhalb Russlands.

Mit Material von The Insider

Mehr aus ZDFheute live

Egon Ramms 1000 Tage Ukraine

Ex-Nato-General Ramms - ATACMS sind "kein Gamechanger" 

Die ATACMS-Freigabe der USA wird den Krieg wohl nicht entscheiden, sagt Ex-General Ramms. Sie sei trotzdem eine Möglichkeit für die Ukraine, die russische Kriegsführung zu stören.

19.11.2024
Videolänge
Diana Zimmermann: Scholz-Interview in Rio

Kanzler Scholz im Interview - "Die SPD steht zusammen" 

Olaf Scholz bleibt dabei: Deutschland soll keine Marschflugkörper an die Ukraine liefern. Auch zur K-Frage äußert er sich - und beschwört Einheit in seiner Partei.

19.11.2024
Videolänge
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.