Die Suche geht weiter - Was passiert bei ZDFheute live?
Einen Tag nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien ist die Zahl der Toten auf mehr als 5.000 gestiegen: Aber es gibt auch Hoffnungsschimmer: Immer wieder werden Überlebende aus den Trümmern geborgen. Laut Experten haben die Retter 72 Stunden Zeit, Menschen nach einem Erdbeben lebend zu retten.
Auch deutsche Helfer sind auf dem Weg ins Katastrophengebiet: Ein THW-Team fliegt am Dienstagmittag in die Türkei, ein Team der Hilfsorganisation I.S.A.R. ist bereits im Land und auf dem Weg in die besonders betroffene Provinz Hatay. Die eisigen Temperaturen in den Erdbebengebieten der Türkei setzen die Einsatzkräfte zusätzlich unter Druck. In der Nacht sank die Temperatur gebietsweise auf minus 5 Grad Celsius. Das Winterwetter erschwere laut Katastrophenschutz auch den Transport weiterer Rettungsteams in die Region. Besonders kritisch ist die Lage im syrischen Katastrophengebiet, wo es kaum Zugang für internationale Helfer gibt.
Wie geht die Suche voran? Welche Unterstützung gibt es aus dem Ausland? Für ZDFheute live berichtet Reporterin Anne Brühl aus dem türkischen Göksun, nahe des Epizentrums der Erdbeben. Volker Strotmann vom THW erklärt die Herausforderungen der Helfer, CARE-Nothilfekoordinator Marten Mylius die schwierigen Bedingungen im syrischen Krisengebiet.
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Unzureichende Infrastruktur in den betroffenen Gebieten
Zahlreiche Gebäude in den von den Erdbeben betroffenen Städten sind nicht für derart starke Erschütterungen ausgelegt. In Syrien kommt erschwerend hinzu, dass viele Strukturen nach mehr als einem Jahrzehnt Krieg stark beschädigt sind.
Laut der Wissenschaftlerin Carmen Solana von der Universität Portsmouth in Großbritiannien nehme die Hoffnung auf Überlebende sogar schon nach 48 Stunden enorm ab. Umso wichtiger ist daher das schnelle Eintreffen der internationalen Hilfskräfte. Auch Griechenland schickte am Montag trotz der Spannungen mit der Türkei eine Rettungsmannschaft mit Spürhunden in das Erdbebengebiet.
In den betroffenen Regionen Syriens sind nach Angaben des von der Opposition betriebenen Zivilschutzes noch Hunderte Familien unter den Trümmern zerstörter Gebäude verschüttet. „Die Zeit, sie zu retten, wird knapp!“ sagt Raed al-Saleh, Leiter der als "Weißhelme" bekannten Organisation im von Rebellen kontrollierten Nordwesten Syriens, der Nachrichtenagentur Reuters. Die Suche über Nacht sei aufgrund eines Sturms und wegen fehlender Ausrüstung nur "sehr langsam" verlaufen. Auch die "wenigen Kliniken sind vollkommen überlastet", berichtet ZDF-Korrespondentin Golineh Atai.
Mit Material von ZDF, reuters, dpa
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