DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat sich vor dem nächsten Corona-Gipfel der Politik am Mittwoch erneut für flexiblere Maßnahmen im Sport stark gemacht. Es ergebe in dieser Phase "sehr viel Sinn, wirklich individuell zu hantieren und zu agieren", sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds im ZDF-Morgenmagazin. Er wünsche sich "Fingerspitzengefühl und Augenmaß", so Hörmann.
Statt bundesweit einheitlicher Regelungen solle es im föderalen System je nach Lage vor Ort Lösungen geben. Ansonsten sei nur der "kleinste gemeinsame Nenner" möglich. Im derzeitigen Teil-Lockdown ist der Amateur- und Breitensport erneut weitgehend eingestellt worden. In den Profisport-Ligen sind nur Spiele ohne Zuschauer erlaubt. Bei den nächsten Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am 25. November sind keine Lockerungen zu erwarten. Der Sport muss sich daher auf eine über das Monatsende hinausreichende Corona-Pause einstellen. "Die Sorgen werden von Woche zu Woche buchstäblich größer", sagte Hörmann.
Vereinsmitglieder würden verloren gehen, das ehrenamtliche Engagement nachlassen. Der DOSB-Chef mahnte daher mehr Vertrauen in den Sport an: "Ich denke, dass wir mit den Hygienekonzepten, mit der Disziplin und dem sehr verantwortungsbewussten Umgang im Sport mit gutem Gewissen festhalten können: Wir sind Bestandteil der Lösung und nicht des Problems."