Bei der Wahl zum Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) haben sich überwiegend Kandidaten der kleineren Profi-Klubs durchgesetzt. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte seine Kandidatur überraschend zurückgezogen. Reinhard Rauball wurde als Ligapräsident verabschiedet.
Nach dem Abschied des langjährigen Ligachefs Reinhard Rauball bei der Generalversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Mittwoch in Berlin wird es zukünftig keinen Ligapräsidenten mehr geben. Christian Seifert steigt zum Sprecher des Präsidiums auf. Dieses Amt wurde neu geschaffen. Peters wird künftig qua Satzung auch Aufsichtsratschef der DFL GmbH sein.
Neben Seifert und dem 1. Stellvertreter Peter Peters von Schalke 04 gehört Oliver Leki vom SC Freiburg als 2. Stellvertreter für die kommenden drei Jahre dem DFL-Führungsgremium neu an. Klaus Filbry von Werder Bremen zog seine Kandidatur kurzfristig vor der DFL-Generalversammlung am Mittwoch in Berlin zurück.
Den Posten als 3. Stellvertreter, der den Zweitligisten vorbehalten ist, übernimmt Steffen Schneekloth von Holstein Kiel, da auch Bernd Hoffmann vom Hamburger SV nicht zur Wahl antrat.
BVB nicht mehr im Präsidium vertreten
Die Bundesliga schickte als ihre Vertreter Christian Dreesen (Bayern München) und Alexander Wehrle (1. FC Köln) in das Präsidium. Hans-Joachim Watzke (Borussia Dortmund) und Michael Meeske (VfL Wolfsburg) hatten zuvor ihre Kandidatur zurückgezogen. Die 2. Liga einigte sich auf Rüdiger Fritsch (Darmstadt 98) und Oke Göttlich (FC St. Pauli). Das Präsidium wurde für die nächsten drei Jahre gewählt.
Watzkes überraschende Rückzug von seiner Kandiatur als Präsidiumsmitglied war am Dienstagabend publik geworden. Der Vizemeister aus Dortmund ist somit nach dem Rückzug von Rauball nicht mehr im DFL-Präsidium vertreten.
Wie Watzke hatte auch Michael Meeske kurzfristig von seiner Kandidatur Abstand genommen. Bei einer Teilversammlung am Dienstag hatten sich Mehrheitsverhältnisse zugunsten der nun gewählten Kandidaten abgezeichnet.
Seifert warnt vor Grabenkämpfen
In seiner Rede vor der Wahl forderte Christian Seifert am Mittwoch die Delegierten auf, keine Grabenkämpfe zwischen Bundesliga und 2. Liga zu führen.
Auch der scheidende Liga-Präsident Reinhard Rauball forderte in seiner Abschiedsrede zur Geschlossenheit des deutschen Fußballs ein. Rauball betonte vor den Vertretern der Profiklubs, dass bei allen Unterschieden zwischen "Ligen, Klubs und DFB" die Einheit "nie zur Diskussion" stehe.
Mehr TV-Gelder für kleinere Klubs?
Das DFL-Präsidium unter Führung von Seifert bestimmt maßgeblich über die Geschäfte der Interessenvertretung der 36 Profi-Klubs. Unter anderem wird auch über den Verteilungsschlüssel der TV-Gelder entschieden.
Hier könnte es durch das Wahlergebnis künftig zu einer Verschiebung zugunsten der kleineren Klubs kommen.