Unbemerkt hatten die Schwerverbrecher in ihren Zellen pistolenähnliche Waffen aus Gegenständen gebaut, zwei Wärter überwältigt und 2 Millionen D-Mark und einen Fluchtwagen erpresst. Mitten in der Nacht können sie damit aus der JVA entkommen. Ein Fall für Kommissar Wolfgang Metzger.
UDie Polizei will ein zweites Gladbeck verhindern, schottet die Presse ab und verliert die Täter darüber aus den Augen. Die vier flüchten quer durch Deutschland und landen schließlich in Karlsruhe.
Sie fahren ihren Wagen in ein Parkhaus in der Innenstadt. Zwei von ihnen machen sich auf den Weg in die Fußgängerzone, um Proviant zu besorgen. Die beiden anderen bleiben im Fluchtwagen zurück. Durch die bundesweite Öffentlichkeitsfahndung der Polizei sind die Namen und Gesichter der Verbrecher bekannt und so kommt es, dass die beiden von Passanten im Parkhaus wiedererkannt werden. Die Polizei wird alarmiert und schickt einen Streifenwagen ins Parkhaus. Die Identität der beiden Gesuchten wird bestätigt und sofort läuft einer der größten Polizeieinsätze an, die Karlsruhe jemals erlebt hat. Die beiden Ausbrecher im Fluchtwagen können von der Polizei überwältigt und festgenommen werden.
Die beiden anderen sind zu dieser Zeit in der Fußgängerzone unterwegs. Sie hören die Polizeisirenen und befürchten, entdeckt worden zu sein. Kurzerhand stürmen sie in einen türkischen Gemüseladen. Sie nehmen den Händler als Geisel und fliehen mit dessen Auto.
Kurz darauf wechseln sie ihr Fluchtfahrzeug, eine Mutter und ihre Tochter entgehen nur knapp einer Geiselnahme. Auf dem Weg aus der Stadt wechseln sie den Wagen erneut – den Besitzer sperren sie in den Kofferraum. Doch der Tank des Wagens hat fast kein Benzin mehr, die Geiselnehmer müssen tanken. Dabei werden sie gestellt.
Ein an der Tankstelle zufällig vorbeifahrendes mobiles Einsatzkommando umstellt das Gelände. Es fällt ein Schuss und kurz darauf beginnt eine wilde Schießerei. Die Geiselgangster werden im Kugelhagel schwer verletzt. Der Gemüsehändler kann aus dem Wagen fliehen, die zweite Geisel bleibt, wie durch ein Wunder, unverletzt. Kugeln verfehlen den Mann, der im Kofferraum liegt, nur um Zentimeter. Die vier Ausbrecher kommen zurück ins Gefängnis und werden zu weiteren Haftstrafen verurteilt.
In der 60-minütigen Sonderausgabe von „hallo deutschland – Die Jagd nach den Ausbrechern“ von Sascha Lapp und David Sarno werden die Ereignisse chronologisch nachgezeichnet. Zu Wort kommen neben dem in Karlsruhe ermittelnden Kripobeamten Wolfgang Metzger auch zwei der Geiseln: Rahman Sarac, der Gemüseladenbesitzer, und Peter Martin – ihm gehörte das letzte Fluchtauto. Rechtspsychologe Prof. Dr. Dietmar Heubrock liefert Hintergründe und zeichnet Psychogramme der Täter.