ZDFmitreden: Der heutige Osten und Westen Deutschlands

So blickt die ZDFmitreden-Community auf den heutigen Osten und Westen Deutschlands

Für die Produktion einer neuen Doku-Serie anlässlich des 75jährigen Jubiläums der Staatsgründung der BRD und DDR haben wir die ZDFmitreden-Community darüber befragt, welche Erfahrungen sie im einstigen Westen und Osten machten und ob sich die erlebten Unterschiede heute noch bemerkbar machen. An dieser Umfrage nahmen 16.320 Personen teil.

Kurzer Überblick über die Ergebnisse

Vermögen

Sowohl im Osten als auch im Westen des Landes sind die Befragten der Ansicht, dass das Vermögen zwischen ostdeutschen und westdeutschen Bundesländern ungleich verteilt ist. Unter den Teilnehmer*innen im Osten des Landes ist die Zustimmung zu dieser These höher als unter den Teilnehmer*innen im Westen.Sofern Immobilien geerbt werden oder wurden, erfolgt(e) dies vorrangig in der Region (Ost oder West), in welcher die Befragten aktuell leben.

Familie und Beruf

Bessere Karrieremöglichkeiten für Frauen im Osten Deutschlands attestieren vor allem die in den ostdeutschen Bundesländern lebenden Befragten. Aus den westdeutschen Bundesländern trauen sich rund 40 Prozent diesbezüglich kein Urteil zu.Unter den Befragten, die im Osten des Landes leben, bewerten die Älteren die Karrieremöglichkeiten von Frauen in der eigenen Region tendenziell höher als die Jüngeren und Männer bewerten sie höher als Frauen.Die Aussage "Es ist gesellschaftlich negativ besetzt, die eigenen Kinder früh in Betreuung außerhalb der Familie zu geben." erzielt unter den Befragten in den westdeutschen Bundesländern deutlich höhere Zustimmungswerte als bei den Befragten in den ostdeutschen Bundesländern. Dies gilt über die unterschiedlichen Alters- und Geschlechtergruppen hinweg.

Politische Partizipation und politischer Protest

Die genutzten Mittel, politischen Protest zu äußern, ähneln sich in ihrer Nutzungshäufigkeit zwischen den Befragten in den östlichen und den westlichen Bundesländern. Größte Abweichung: Unter den Befragten aus den ostdeutschen Bundesländern geben etwas mehr Menschen an, ihr Wahlverhalten aus Protest langfristig geändert zu haben (35 Prozent ostdeutsche Bundesländer/ 29 Prozent westdeutsche Bundesländer). In allen Teilen des Landes sind die jüngeren Befragten eher als die Älteren der Ansicht, durch ihren Protest eine Veränderung in die gewünschte Richtung verursacht zu haben. Über die verschiedenen Zielgruppen hinweg, sieht der Großteil der Befragten eine Spaltung der Bürger*innen Deutschlands hinsichtlich ihres Wahlverhaltens in politisch 'links' und 'rechts'.

Image und Entwicklung

Die Befragten im Osten und Westen des Landes sind tendenziell der Ansicht, dass das gesellschaftliche Image der ostdeutschen Bundesländer schlechter ist als das der westdeutschen Bundesländer. Die Bewertung der eigenen Situation weicht von dieser Einschätzung deutlich ab. Die Befragten haben von dem Bereich Deutschlands, in welchem sie selbst leben, tendenziell ein besseres Bild als von dem jeweils anderen. Bewohner der westdeutschen Bundesländer haben allerdings ein schlechteres Bild von den ostdeutschen Bundesländern als die Bewohner der ostdeutschen Bundesländer es von den westdeutschen haben. Bei der Bewertung, inwiefern die Belange der Bevölkerung in den ostdeutschen Bundesländern in den letzten Jahren verstärkt von politischer Seite gehört werden, gehen die Meinungen auseinander. Während 66% der Befragten im Osten des Landes dieser Aussage nicht zustimmen, sind es im Westen 38%. Einigkeit besteht bei der Frage, ob die ost- und westdeutschen Bundesländer richtig zusammengewachsen seien. Hier antwortet der Großteil der Befragten (über 70 Prozent) in beiden Gebieten mit "Nein".

Die Befragung fand im Mai 2024 statt.

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