"Diese Serie könnte dir gefallen" oder "Filme, die deinen Interessen entsprechen" werden uns von Mediatheken und Streaming-Diensten täglich vorgeschlagen. Auch in der ZDFmediathek werden vermehrt Algorithmen genutzt und zeigen personalisierte Inhalte an, um Zuschauenden Orientierung zu geben. Doch wie finden das die Menschen? Was halten sie von der Personalisierung auf der ZDFmediathek? Fast 17.000 Personen der ZDFmitreden-Community haben uns ihre Meinung geschildert.
Wie suchst Du Inhalte in der ZDFmediathek?
Es gibt verschiedene Wege, wie die ZDFmitreden-Community Inhalte in der ZDFmediathek sucht und findet. Insgesamt gaben 60 Prozent der Befragten an, mindestens einmal pro Woche Angebote der ZDFmediathek oder von ZDFheute anzuschauen. Fast die Hälfte aller Teilnehmenden nutzt die Suchfunktionen in der ZDFmediathek, um etwas ganz Bestimmtes zu finden (45 Prozent). Um interessante Inhalte zu finden, durchstöbern 23 Prozent oft oder sehr oft und weitere 32 Prozent gelegentlich die Startseiten der beiden Plattformen.
Empfehlungen werden gern angenommen
In der ZDFmediathek werden Inhalte in verschiedenen Rubriken unter Überschriften empfohlen. Diese sollen der Orientierung dienen. Die Inhalte sind zum Teil personalisiert, werden aber auch oftmals von Redaktionen ausgewählt zusammengestellt.
Die meisten Personen haben vor allem die Rubrik "Dokus und Reportagen" wahrgenommen (53 Prozent). Ebenfalls fielen die Kategorien "Neu in der ZDFmediathek" (46 Prozent) und "Das könnte Dich interessieren" (40 Prozent) auf.
Mehr als die Hälfte der Befragten fand die Empfehlungen in den verschiedenen Rubriken interessant oder sogar sehr interessant. Die Vorschläge konnten dabei 63 Prozent zufriedenstellen. Vorschläge, die darauf basierten, was Personen in der Vergangenheit geschaut haben (69 Prozent), oder tagesaktuelle und neue Inhalte (72 Prozent) empfanden die meisten Teilnehmenden am interessantesten. Hingegen wurden Vorschläge auf der Grundlage, was andere Menschen gesehen haben, mehrheitlich als (eher) nicht interessant gewertet (66 Prozent).
Wo Personalisierung erwünscht ist
Während den Befragten personalisierte Angebote auf Musik- oder Video-Streamingplattformen wie Netflix oder Spotify mehrheitlich (eher) gut gefallen, sind diese Inhalte auf anderen Plattformen weniger gern gesehen. Bei Shopping-Plattformen wie Amazon (60 Prozent Ablehnung) oder Suchmaschinen wie Google (59 Prozent Ablehnung) zeigt sich, dass der Großteil der Teilnehmenden eine Personalisierung nicht gut findet.
Die Gründe, warum Personen Bedenken bei dem Thema Personalisierung zeigen, sehen hier sehr vielfältig aus. Die drei meistgenannten Sorgen lagen darin, stets die gleichen Inhalte angezeigt zu bekommen (77 Prozent), weniger Kontrolle über die angezeigten Inhalte zu besitzen (71 Prozent) und die eigene Privatsphäre stärker zu gefährden (66 Prozent).
Letztlich offenbart sich, dass sich die Befragten vor allem wünschen, nächste Folgen einer Serie vorgeschlagen zu kriegen, die sie begonnen haben (89 Prozent), sowie auf Filme und Serie mit bestimmten Genres hingewiesen zu werden, die sie gesehen haben (77 Prozent), oder Empfehlungen zu ähnlichen Genres zu erhalten (70 Prozent).
Das sagt die Redaktion
Susann Kohout aus der Abteilung für Medienforschung hat uns ihr Feedback zu den Ergebnissen gegeben: "In der ZDFmediathek wollen wir den Spagat schaffen, die Vorteile von Personalisierung zu nutzen, um die genannten Wünsche zu erfüllen, und gleichzeitig redaktionell ausgewählte, tagesaktuelle und neue Inhalte hervorzuheben. Wir haben vor allem aus der Befragung gelernt, wie wichtig es ist, im Umgang mit Algorithmen transparent zu sein. Aus diesem Grund existiert bereits die Website zum ZDF Empfehlungsystem, die den Aufbau unserer Algorithmen genau beschreibt. Mit Transparenz wollen wir es schaffen, Bedenken aufzulösen sowie Nutzenden Möglichkeiten zu geben, selbst bei der Personalisierung in ihrer ZDFmediathek mitzuentscheiden. Wir sind sehr dankbar für das wertvolle Feedback!"
Die Befragung fand im Oktober 2024 statt.
Quelle: ZDFmitreden; Daten anhand soziodemografischer Merkmale gewichtet für die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahren. Keine Zufallsstichprobe, daher nicht bevölkerungsrepräsentativ.