In der Medizin, in der Schule und sogar im Sport - Künstliche Intelligenz, kurz KI genannt, ist mittlerweile überall. Doch wie finden das die Menschen? Und wer nutzt KI überhaupt? Wir haben die ZDFmitreden-Community nach ihrer Meinung gefragt und fast 19.000 Personen haben uns geantwortet!
Wie wird KI genutzt?
Künstliche Intelligenz nimmt eine immer größer werdende Rolle in unserer Gesellschaft ein. Dabei kommt laut unserer neuesten Umfrage aus August und September 2024 KI meistens beim Übersetzen (55 Prozent), beim Schreiben kreativer Texte (48 Prozent) oder beim Erstellen von Bildern (38 Prozent) zum Einsatz.
KI im Alltag
Auch in klassischen Alltagssituationen werden KI-gestützte Technologien genutzt. Besonders automatische Übersetzungsdienste (75 Prozent) oder Apps und Software für Navigation und Verkehr (72 Prozent) werden viel verwendet. Weiterhin spielt KI aber auch bei personalisierten Empfehlungen (48 Prozent) und als Sprachassistent (40 Prozent) eine Rolle im Alltag.
Vertrauen und Verständnis
Personen, die angaben, bisher keine KI-basierten Anwendungen zu nutzen, begründeten dies vor allem damit, keinen Bedarf daran zu haben. Jeweils fast ein Drittel der Nichtnutzenden erklärte außerdem, kein Vertrauen in die Ergebnisse von KI zu haben oder Sorge vor einem Missbrauch ihrer Daten zu empfinden.
Obwohl über zwei Drittel der Befragten ein grundlegendes Verständnis von KI als wichtig (32 Prozent) oder sehr wichtig (40 Prozent) bezeichneten, erklärten etwa 57 Prozent aller Teilnehmenden, einen eher geringen bis sehr geringen Kenntnisstand zu KI zu besitzen. Nur 22 Prozent waren der Überzeugung, sie könnten KI-generierte Fakes im Internet erkennen.
Chancen und Risiken
In Hinblick auf die Potenziale von KI sahen die meisten Befragten die größten Chancen in den Einsatzgebieten "Medizinischen Diagnose und Behandlung" (58 Prozent), in der "Forschung und Entwicklung" (56 Prozent) sowie in der "Automatisierung von Aufgaben in der Industrie" (46 Prozent). 73 Prozent gaben sogar an, sich mit dem Einsatz von KI in der Medizin gut zu fühlen und sehen darin eine große Chance für bessere Behandlungen.
Die Befragten haben jedoch auch Bedenken, zum Beispiel, dass KI für gefälschte Inhalte und Fake News missbraucht werden könnte (80 Prozent). Die beiden anderen größten Risiken, die die Teilnehmenden sahen, waren eine außer Kontrolle geratene KI (45 Prozent) sowie mit jeweils 42 Prozent "fehlende Transparenz von KI-Entscheidungen" und "mangelnde Haftung und Verantwortlichkeit bei KI-Fehlern".
Insgesamt sahen fünf Prozent der Befragten keinerlei Chancen in einem Einsatz von KI und ein Prozent keine Risiken.
KI-freie Wahlkämpfe
Fast jede fünfte Person kann sich vorstellen, KI als Unterstützung bei ihrer Wahlentscheidung zu nutzen (24 Prozent). Eine Mehrheit von 81 Prozent befürchtet hingegen, dass KI Wahlentscheidungen beeinflussen könnte, zum Beispiel durch sozialen Medien. Dass die Politik nicht ausreichend dagegen unternimmt, Manipulationen durch KI in Wahlkämpfen im Internet zu verhindern, empfinden 76 Prozent der Teilnehmenden.
Verantwortung durch die Medien
Fast alle Befragten waren sich einig, dass Medienunternehmen den KI-Einsatz stets kritisch hinterfragen sollten (93 Prozent). Ebenfalls müssten Inhalte, die mithilfe von KI erstellt wurden, von den Medien gekennzeichnet werden (92 Prozent).
Ob beim ZDF künftig mehr Angebote zum Thema KI laufen sollten, spaltet die ZDFmitreden-Community: Während knapp mehr als die Hälfte (54 Prozent) solche Themen gern mehr beim ZDF sehen würde, sind 14 Prozent dem eher abgeneigt und 28 Prozent sind sich unsicher. Die Personen, die mehr über KI sehen wollen, interessieren sich dabei vor allem für Dokumentationen oder Reportagen (94 Prozent).
KI und Datenschutz – geht das?
Auch wenn die Nutzung von KI einen Anstieg verzeichnen kann, haben dennoch viele Menschen wenig Vertrauen in die Technologie. Nur etwa jede fünfte befragte Person würde ihre Daten lieber einer KI als einem Menschen anvertrauen (21 Prozent). Um ihre Daten zu schützen, verzichten sogar 54 Prozent der Teilnehmenden auf KI-Anwendungen, 73 Prozent würden ihre Daten nicht einmal weitergeben, selbst wenn dies einen Sicherheitsvorteil gewährleisten würde.
Die Mehrheit der Befragten (81 Prozent) kann sich nicht vorstellen, ihre Privatsphäre einzuschränken, um KI ihr Leben überwachen zu lassen. Ebenfalls sind die meisten Personen nicht dazu bereit, eine Überwachung zuzulassen, um persönliche Sicherheit und Datenschutz zu erhalten (80 Prozent).
KI und Datenschutz: Es gibt eine Ausnahme
Jedoch vertreten 68 Prozent die Meinung, sie würden eine Vernachlässigung des Datenschutzes eingehen, etwa zur Verbrechensbekämpfung, beispielsweise durch Videoüberwachung. Hier wünschen sich sogar viele Teilnehmende KI-Anwendungen in Bereichen wie Terrorismus (68 Prozent), Fake News (52 Prozent) und Cyberkriminalität (49 Prozent). Dass dieser Einsatz allerdings klare gesetzliche Regelungen verfolgen müsste, ist für beinah alle Befragten eine Voraussetzung (91 Prozent).
Die Befragung fand im August und September 2024 statt.
Quelle: ZDFmitreden; Daten anhand soziodemografischer Merkmale gewichtet für die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahren. Keine Zufallsstichprobe, daher nicht bevölkerungsrepräsentativ.