Menschen mit Einschränkungen stehen immer wieder vor Hindernissen, die sie in ihrem Alltag behindern. Auch Medieninhalte sind da keine Ausnahme. Fehlende Untertitel, erschwerte Lesbarkeit oder fehlende Farbfilter zur besseren Farberkennung sind nur Beispiele dafür. Nicht nur Menschen mit Behinderung kann das betreffen, auch Menschen, deren Muttersprache nicht deutsch ist, profitieren von einem barrierefreien Angebot. Etwa 18.600 Personen aus der ZDFmitreden-Community haben uns erzählt, welche Funktionen zur Barrierefreiheit sie beim Ansehen von Videos nutzen.
Von allen betroffenen Personen aus dem Panel, die mit Einschränkungen leben, gaben nur 14 Prozent an, dass dies ihren Konsum von Videos erschwert.
Mit 81 Prozent erklärte die Mehrheit der Befragten, keinerlei Einschränkung zu haben. Von diesen Personen gaben jedoch 9 Prozent an, mit Menschen zusammenzuleben, die schlecht hören.
Barrierefreie Zusatz-Funktionen bei Videos
Um Menschen mit Einschränkungen die Nutzung von Medienangeboten zu ermöglichen oder zu erleichtern, existieren verschiedene Funktionen. Für das Schauen von Videos, wie zum Beispiel Filme, Serien oder Nachrichten, nutzen die meisten Personen – mit oder ohne Einschränkung – Autoplay, das Automatische Abspielen von nächsten Folgen (33 Prozent). Ebenfalls werden Untertitel (23 Prozent), verschiedene Sprachen (22 Prozent) sowie der Dark Mode, auch dunkler Modus genannt (21 Prozent), am meisten von den Befragten eingestellt.
Barrierefreie Angebote
Auch Angebote, die speziell für Menschen mit Beeinträchtigungen geschaffen sind, werden zum Teil genutzt, darunter Hörfilme oder auch Inhalte mit Leichter Sprache. Fast jede dritte Person aus der Befragtengruppe, die schlecht hört, gab an, die Funktion “Klare Sprache” zu verwenden, die Sprache hervorhebt und besser verständlich macht (30 Prozent). Aus der Gruppe der Sehgeschädigten erklärten etwa genauso viele, sie würden die Textgröße des Textes auf Bildschirmen ändern (28 Prozent).
Dennoch zeigt die Umfrage, dass viele Befragte keines dieser Angebote nutzen, auch wenn sie eine Einschränkung haben. Denn 60 Prozent aller Befragten mit Einschränkung fanden, sie würden keine barrierefreien Inhalte benötigen. Diese Aussage trafen jedoch vor allem Menschen, deren Beeinträchtigung nur zum Teil besteht, weil sie beispielsweise schlecht hören oder sehen. Befragte, deren Einschränkung stärker ausgeprägt ist, nutzen diese Angebote hingegen intensiver. Lediglich jede sechste Person, die taub ist (17 Prozent), und jede siebte Person, die blind ist (15 Prozent), würde auf barrierefreie Angebote verzichten.
“Barrierefreiheit” oder “Inklusion”?
Mehr als die Hälfte der Personen war der Ansicht, der Begriff “Barrierefreiheit” sei am besten (55 Prozent). 18 Prozent fanden hingegen “Inklusion” besser. Die englischen Versionen dieser Wörter schnitten dabei schlecht ab. Jedoch offenbarte etwa jede achte Person (13 Prozent), dass keiner dieser Begriffe gut sei.
Die Befragung hat wichtige Informationen darüber geliefert, welche barrierefreien Funktionen genutzt werden und welche künftig auszubauen sind.
Quelle: ZDFmitreden; Daten anhand soziodemografischer Merkmale gewichtet für die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahren. Keine Zufallsstichprobe, daher nicht bevölkerungsrepräsentativ.
Die Befragung fand im Juli 2024 statt.