Braunkohle trotz Klimakrise?
Um die Versorgung in der akuten Lage zu garantieren, wurden in Brandenburg bereits zwei Braunkohleblöcke zurück ans Netz genommen. In der Energiekrise soll es dann doch die klimaschädliche Kohle sein, die die Versorgung trotz des geplanten Kohleausstiegs sichern muss. Legitimiert die eine Krise etwas die Vernachlässigung der anderen Krise?
Klimakatastrophe und Kohleausstieg
"Mit Vollgas in die Klimakatastrophe" - Jakob Beyer ist sich sicher: Die Menschen rasen gerade mit Vollgas auf die Klimakatastrophe zu: Wenn Bürger*innen und Regierungen nicht sofort konsequent handeln, werden wir nicht mehr in der Lage sein, die Erderwärmung mit all ihren Konsequenzen aufzuhalten. Als Aktivist leistet er bei der Umweltschutzbewegung “Letzte Generation” zivilen Widerstand, um die Regierung zu Maßnahmen gegen die Klimakrise zu zwingen. Wegen ihrer extremen Protestformen steht die Klimabewegung in der Kritik. Jakob hat unter anderem Straßen blockiert, Pipelines zugedreht und Gemälde beschädigt. "Extremer Protest schreckt die Menschen ab".
Auf der anderen Seite steht Lars Katzmarek. Er kommt aus einer der größten Braunkohleregionen Deutschlands. Schon seine Eltern haben im Kohlerevier gearbeitet und auch er hat hier seine Ausbildung gemacht. Mittlerweile setzt er sich als Gewerkschafter für einen geregelten Kohleausstieg ein, weil er die Dringlichkeit der Energiewende anerkennt. Doch vor übereilten Ausstiegsfantasien warnt er. Er könne außerdem nichts mit extremen Protestformen anfangen, da diese die Menschen nur abschrecken würden.
Bei Sag’s mir trifft ein Klimaaktivist der “Letzten Generation” auf einen Braunkohle-Gewerkschafter. Sie sind sich noch nie begegnet und kommen aus komplett unterschiedlichen Welten. Können sie Verständnis füreinander aufbringen?
Bei Sag’s mir: Jakob Beyer, Klimaaktivist “Letzte Generation” und Lars Katzmarek, Braunkohle-Gewerkschafter.