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03 Online-Dating: Chance oder Gefahr?

Frustrierter Nutzer trifft Dating-App-Fan

Diskutanten: Nixxon Brosch und Oliver Wirthgen
Staffel 20, Folge 03

Ob Tinder, Lovoo, Bumble oder Hinge - 65 Prozent der Deutschen waren laut einer Umfrage schon einmal auf Dating-Apps aktiv. Mehr als die Hälfte der Nutzer*innen erhofft sich davon eine langfristige Beziehung.

Datum:
22.02.2023
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Ist Online-Dating eine echte Chance für die große Liebe und eine wichtige Errungenschaft unserer Zeit? Oder sorgen die Apps vor allem für Frust und haben sogar einen schlechten Einfluss auf die Psyche?

Kommerzialisierung der Liebe

Oliver ist Single. Als seine mehrjährige Beziehung zu Ende geht, entschließt er sich online zu daten und stellt schnell fest: "Das ist mit viel Enttäuschung verbunden". Als durchschnittlich aussehender Hetero-Mann sei es auf Dating-Apps nicht leicht Matches zu bekommen.

Das zeigt auch die Tinder-Statistik des 22-Jährigen: Von 10.000 hin und her gewischten Profilen, gefielen ihm etwa ein Viertel. Aus diesen 2.500 Likes ergaben sich nur 18 Matches, was einer Quote von gerade mal 0,7 Prozent entspricht. Der ausbleibende Erfolg führe bei ihm und vielen anderen Männern oft zu Selbstzweifeln und dazu, kostenpflichtige Abos abzuschließen. Für Oliver sind Dating-Plattformen daher vor allem eines: "Gelddruckmaschinen".

(Female) Empowerment

Nixxon, 41 Jahre alt, sieht Dating-Apps dagegen als große Bereicherung. Als non-binäre Person ist Nixxon Teil der queeren Community und hat in der Jugend selbst erlebt, wie schwierig es ist, sich analog mit anderen nicht-heterosexuellen Menschen zu vernetzen. Dating-Apps seien "Safe Spaces" für die queere Partner*innen-Suche, also sichere Räume, die es im realen Leben oft nicht gebe. Nixxon datet inzwischen nicht mehr, sondern ist verheiratet mit einem einstigen Tinder-Match.

Das Hetero-Männer beim Online-Dating weniger Erfolg haben, wundert Nixxon nicht: "Männer müssen lernen, dass ein Profil mit gesichtslosem Oberkörperfoto und einem Bierglas in der Bio nicht mehr ausreichen." Frauen hätten auf Dating-Apps nun endlich die Freiheit wählerisch zu sein. Nixxon ist überzeugt: "Online-Dating ist ein Befreiungsschlag für die feministische Bewegung."

Bei "Sag’s mir“ begegnen sich zwei Menschen, die in ihrem Leben ganz unterschiedliche Erfahrungen mit Online-Dating gemacht haben. Können zwei Fremde mit unterschiedlichen Sichtweisen trotzdem Verständnis füreinander aufbringen?

"Sag’s mir" mit den Gäst*innen: Nixxon Brosch, Dating-App-Enthusiast*in und Oliver Wirthgen, enttäuschter Nutzer.

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