Tanz, der aus einem derart politisch, sozial und gesellschaftlich zerrissenen Land wie Israel kommt, ist spannend, herausfordernd und selbst komplex. Dieser Vielseitigkeit geht der Film nach. Er zeigt Proben und Tanzausschnitte und lässt Choreografen zu Wort kommen.
Tanz erlaubt es, in einprägsamen Bildern die Verarbeitung einer sehr komplexen Welt zu zeigen. Das Land Israel ist prädestiniert dafür. Seit 20 Jahren hat die israelische Tanzszene die Aufmerksamkeit eines internationalen Publikums auf sich gezogen.
Komplexe Welt des Tanzes
Choreografinnen und Choreografen sowie Ensembles blicken auf die gesellschaftspolitische Lage. Sie alle stellen Fragen und zeigen in manchmal provokanter Direktheit Tabus und Traumata der israelischen Gesellschaft - und das in einer Zeit, in der sich die Welt auf dramatische Weise verändert.
Tanz als ästhetisches Ausdrucksmittel für einen arabisch-jüdischen Kulturaustausch hat viele Möglichkeiten. Dies wird in den Interviews mit unterschiedlichsten Protagonistinnen und Protagonisten deutlich. Die Vertigo Dance Company in Jerusalem, die Kibbutz Contemporary Dance Company mit ihrem Chefchoreografen Rami Be'er, die SOL Dance Company mit Eyal Dadon in Be'er Sheva am Rande der Wüste Negev, die jüdisch-israelische Choreografin Yasmeen Godder, die Solokünstlerin Miriam Engel in Jerusalem und die Tanz-Podcaster Yali Nativ und Iris Lana u.a.. Sie alle spüren die Verantwortung, durch die Tanzsprache auf die gespaltene Gesellschaft aufmerksam zu machen und Erlebtes zu verarbeiten.
Die Dokumentation gibt zudem Einblicke in Probensituationen und zeigt Ausschnitte aus verschiedenen Aufführungen der renommierten israelischen Tanzszene. Eingebettet in die Schönheit der Landschaft Israels beeindruckt Tanz mit Körperlichkeit und Ästhetik. Der Choreograf Rami Be'er sagt dazu: "Bewegung und Tanz, das bedeutet Leben."
Info
- Film von Andreas Morell und Johanna Hasse