Im Masterclass-Interview mit Karim Sebastian Elias sprechen die beiden über die Hürden, die ein Filmproduzent bei einem so gewaltigen Projekt wie "Im Westen Nichts Neues" überwinden muss. Ehrlichkeit im Verhältnis zum Kreativen zu bewahren, lautet die schwierige Aufgabe, zu der sich Grunert bekennt. Sein "Realitätscheck“ hält ihn nicht vom Zauber ab, von einem auf den anderen Tag Schnee regnen zu lassen.
Wie sollte heute nicht die Relevanz diskutiert werden, die der Antikriegsfilm "aufgrund der grauenhaften Nähe zum Ukrainekrieg" nachträglich erhalten hat, fragt Grunert. Dabei zeigt er sich sensibel dafür, was für eine "Zumutung" ein Krieg insbesondere für die ältere Generation darstellt und was es heißt, aus einer deutschen Position heraus Krieg darzustellen.
Malte Grunert in ist ein 1967 geborener Filmproduzent, der bereits auf über drei Jahrzehnte Fernseh- und Kinoproduktionen zurückblickt. Projekte wie "Rückkehr des Teufels" (2002), "Die Freiheit der Wölfe" (2003/2004) und "Die Rote Zara" (2006-2008) festigten sein Ansehen in der Branche, die er seit 2009 mit seiner eigenen Produktionsfirma "Amusement Park" bereichert.
Malte Grunert wurde für "Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit" (2015) mit dem Robert ausgezeichnet und für den Hamburger Produzentenpreis beim Filmfest Hamburg nominiert. Die Produktion "Im Westen nichts Neues" (2022), eine filmische Adaption des gleichnamigen Romans von Erich Maria Remarque, darf mit 35 Nominierungen und 19 Auszeichnungen derweil die erfolgreichste deutsche internationale Produktion aller Zeiten genannt werden.
Mehr Masterclass
Neben dem Interview mit Malte Grunert zeigt ZDFkultur weitere Masterclasses mit den Oscarpreisträger*innen und Nominierten Edward Berger (Regie), Volker Bertelmann (Filmmusik), James Friend (Kamera), Lisy Christl (Kostümbild), Heike Merker (Maskenbild), Frank Petzold (VFX), Frank Kruse (Sound) und Christian Goldbeck (Szenenbild).