Von den Medien als Deutschlands "schönste und erotischste Schauspielerin" gefeiert, hat Iris Berben vor allem durch ihre Fernseharbeiten Bekanntheit erlangt. Ihre Karriere als Schauspielerin begann 1967 mit Kurzfilmproduktionen der Hamburger Kunsthochschule. Heute ist sie eine Legende in der deutschen Fernsehlandschaft, die in der Gunst des Publikums ganz oben steht.
Besondere Wandlungsfähigkeit
1950 in Detmold geboren, wuchs Iris Berben zunächst in Hamburg auf. Sie verließ die Schule noch vor dem Abitur. Über ihr Engagement in der Hamburger Protestszene kam Iris Berben Ende der 60er Jahre zum Film. Sie ging nach London und nahm dort Tanz- und Bewegungsunterricht. In Berlin absolvierte sie eine Sprech- und Gesangsausbildung bei Hoffmann de Boer. 1967/68 begann ihre Karriere mit Kurzfilmen an der Hamburger Kunsthochschule. Bereits mit 18 Jahren spielte sie ihre erste Rolle in Rudolf Thomes Kinofilm "Detektive". Zahlreiche Film- und Fernsehrollen folgten.
Absoluter Publikumsliebling
Ihre erste große Popularitätsetappe gewann Iris Berben Mitte der 70er Jahre mit ihren Auftritten als Chantal in Michael Pfleghars Serie "Zwei himmlische Töchter". Nach zahlreichen Rollen für Kino und Fernsehen entwickelte sich 1985 die Serie "Sketch-up" zu einem regelrechten TV-Highlight und für Iris Berben - diesmal an der Seite von Diether Krebs - zu einer weiteren Gelegenheit, ihr Comedy-Talent unter Beweis zu stellen. In dem ZDF-Fernsehspiel "Die Baronin" von 1981 erhielt sie ihre erste Charakterrolle.
Zum absoluten Publikumsliebling avancierte sie schließlich in "Das Erbe der Guldenburgs". Die Familiensaga aus Adelskreisen gehört bis heute zu den erfolgreichsten deutschen Fernsehserien und hielt die Zuschauer zwischen 1987 und 1990 in Atem.
Vielseitige Schauspielerin
Gemeinsam mit ihrem Sohn Oliver und dem Regisseur Carlo Rola entwickelte sie in den 90er Jahren ihre inzwischen wohl bekannteste Figur, die Kommissarin Rosa Roth der gleichnamigen ZDF-Krimireihe. 2004 nahm sie für diese Rolle die Goldene Kamera entgegen.
Die Jahrtausendwende bremste Iris Berben kein bisschen: Mit Filmen wie "Ein mörderischer Plan" (2001), "Fahr zur Hölle, Schwester" und "Wer liebt, hat Recht" (2002) bestätigte sie ihren Ruf als eine der profiliertesten und vielseitigsten deutschen Schauspielerinnen. Die starke Kämpferin, wie 2005 in "Die Patriarchin" oder 2007 in "Afrika, mon amour", stellte sie ebenso überzeugend dar wie die verletzte Ehefrau in "Silberhochzeit" und die schöne, jedoch ständig alkoholisierte Verliererin in "Die Mauer - Berlin '61" (2006).
Begeistert in allen Rollen
Ihre schauspielerische Leistung wird nicht nur durch hohe Einschaltquoten belohnt, sondern auch durch zahlreiche Auszeichnungen wie Bambi, Goldene Kamera oder Romy, mit denen sie zum Teil sogar mehrfach geehrt wurde. Iris Berben versteht in allen Rollen zu begeistern.
In der Literaturverfilmung "Buddenbrooks" (2007) übernahm sie die Rolle der Elisabeth Buddenbrook. In den darauffolgenden Jahren war sie auf der Leinwand mit Filmen wie "Es kommt der Tag" (2008) und "Tiger Team" (2009) wie auch im Fernsehen unter anderem in der ZDF-Produktion "Niemand ist eine Insel" (2010) immer wieder präsent.
Mutiges Engagement
Iris Berben hat den Mut, den Mund aufzumachen. Er dient ihr vor allem als Instrument gegen das Vergessen, gegen Antisemitismus und für Toleranz. Ende der 90er Jahre las sie gemeinsam mit ihrem Sohn an Schulen aus dem Buch "Mama, was ist Auschwitz?". Ein großer Erfolg wurden 2002 ihre von Michael Verhoeven inszenierten gegenüberstellenden Lesungen aus den Tagebüchern von Anne Frank und Joseph Goebbels.
Mit ihren Lesungen "Hitlers Tischgespräche aus dem Führerhauptquartier" und "Aufzeichnungen von Holocaust-Opfern" erinnerte sie 2004 an das grausamste Kapitel deutscher Geschichte. Für ihr Engagement und ihre Verdienste um Toleranz und Aussöhnung zwischen Deutschland und Israel wurde Iris Berben mehrfach ausgezeichnet.
Auszeichnungen - eine Auswahl:
- 1987 Goldene Kamera
- 1989 Bambi
- 1997 Bundesverdienstkreuz
- 1999 Preis der Polizeigewerkschaft
- 2000 Goldene Europa
- 2001 Scopus Award, Auszeichnung der Gesellschaft der Freunde der hebräischen Universität Jerusalem
- 2002 Leo-Baeck-Preis, Auszeichnung des Zentralrats der Juden Deutschlands
- 2003 Bundesverdienstkreuz Erster Klasse European Heroes Award (Time Magazine) Bambi
- 2004 Goldene Kamera Women's World Award for Tolerance Romy Jerusalem-Preis der WZO
- 2005 Romy Premio Bacco (Italienischer Kritikerpreis); Bayerischer Verdienstorden Nominierung Deutscher Fernsehpreis für "Die Patriarchin"
- 2007 B.Z. Kulturpreis (Berliner Bär) für ihr soziales Engagement Romy Karl-Valentin-Orden
- 2008 Adolf-Grimme-Preis
- 2009 Bambi 2010 DIVA
- 2010 Mendelssohnpreis der Felix-Mendelssohn-Bartholdy Stiftung
- 2011 Bayerischer Fernsehpreis (Lebenswerk)