Sie sind hier:

Krieg, Flucht, Identität

Germania Spezial Ukraine

Diana Kiprach und Julia Boxler.

Im ersten Teil des Spezials zum Krieg in der Ukraine spricht GERMANIA mit sechs Protagonist*innen, die einen persönlichen Bezug zur Ukraine, zu Russland oder postsowjetischen Ländern haben.

Datum:
18.05.2022
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar
"Heimat ist für mich wie ein Haus. Ich spüre, dass ich inzwischen zwei davon habe. Und eines wird mir gerade weggenommen, obwohl es immer so schien, als könne das nie passieren."
Anton Dorokh, Regisseur und Künstler

GERMANIA Spezial zum Krieg in der Ukraine – Teil eins

Sie leben in ständiger Angst um Verwandte und Freunde. Für viele von ihnen war der Kriegsbeginn ein Schock, der völlig überraschend kam. Wie für die Musikerin Madeline Juno: "Dass es sich dann so nah angefühlt hat! Das war für mich auf jeden Fall das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, […] die Zeit des Friedens in Europa ist jetzt vorbei. Das hat schon viel mit mir gemacht." Die Fotografin Yekaterina Andruychshenko ist aus Odessa nach Berlin geflüchtet: "Ich habe vom Krieg aus einer SMS meiner Schwester erfahren. Ich habe ihr erst nicht geglaubt. Ich habe nie geglaubt, dass das passieren kann. Eine Woche später wurde mir klar: ich muss weg."

"Die Menschen haben keine Vorstellung, wie unterschiedlich wir sind."
Julia Boxler, Regisseurin und Podcasterin aus Kasachstan

"Wir haben in den Apps geschaut: Ok, da kommt die Armee immer näher an Mariupol, an die Heimatstadt meiner Freundin", erzählt der in Kasachstan geborene Russland-deutsche Journalist Artur Weigandt. Der Regisseur und Aktivist Anton Dorokh ist schon vor sieben Jahren aus dem Donbass nach Berlin geflohen. Seitdem kämpft er um Heimatgefühl und Identität: "Einerseits würde ich gerne in die Ukraine zurückkehren. Andererseits möchte ich nicht das verlieren, was ich mir hier sehr mühsam aufgebaut habe. [..] Das macht mich sehr traurig, dass ich diese Entscheidung treffen muss", sagt er.

"Als ich ein Teenager war, wollte ich unbedingt deutsch sein."
Artur Weigand, in Kasachstan geborener Journalist

Die ukrainische Schauspielerin Diana Kiprach eröffnete vor zehn Jahren eine ukrainische Bar in Berlin, die gerade in diesen schweren Tagen Treffpunkt und Zufluchtsort ist. "Dass ich die Ukraine verlassen habe, das war der Ausdruck meiner Freiheit als Europäerin. Aber ich verheimliche nie meine ukrainische Identität."

"Mein Leben hat sich radikal verändert: von Society Lady hin zu Chaos und Schmerz."
Diana Kiprach, Barbesitzerin und Schauspielerin

Zwischen Angst und Hoffnung, Heimat und Zerrissenheit

Im ersten Teil des Spezials zum Krieg in der Ukraine spricht GERMANIA mit sechs Protagonist*innen, die einen persönlichen Bezug zur Ukraine, zu Russland oder postsowjetischen Ländern haben. Sie berichten von ihren Hoffnungen und Ängsten, davon wie sie die Situation bewältigen und wie wichtig Solidarität und Zusammenhalt ist, in Zeiten wie diesen.

"Für mich ist es aktuell fast wichtiger denn je darüber zu sprechen, was meine Wurzeln sind."
Madeline Juno, Singer-Songwriterin und Russlanddeutsche

"Ich arbeite an mir, weil ich weiß, ich werde zum schlechteren Menschen, wenn ich sage: 'Du kommst aus Russland, du bist mein Feind.' Aber bis die Wunden heilen, das braucht seine Zeit", sagt Diana Kiprach. Madeline Juno fügt hinzu: "Das ist Schmerz und sicherlich Wut. [...] Ich hoffe, dass die Menschen wieder zueinander finden können. Dass man einander vergeben kann." Was bleibt, ist die Chance auf Veränderung, oder in den Worten von Anton Dorokh: "Meine Heimat ist die neue Ukraine, die wir nach dem Sieg wieder aufbauen werden. Dann werde ich ohne Zweifel, ohne innere Konflikte sagen können: Das ist meine Heimat. Und ich habe sie selbst mit aufgebaut." Ihr Leben hat sich durch den Krieg radikal verändert. Davon zu erzählen, miteinander im Gespräch zu bleiben, einander zuzuhören, statt der Propaganda der Feindbilder zu verfallen, das ist jetzt das Wichtigste. Da sind sich alle sechs einig.

"Heimat […] hängt für mich nicht von einem Ort ab, sondern von der Gesellschaft und den Menschen, von denen ich umgeben bin."
Yekaterina Andruychshenko, aus Odessa geflüchtete Fotografin
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.