Schon als Kind kommt Ezhel mit vielen verschiedenen Musikstilen in Berührung. Seine Großeltern und seine Mutter sind Musiker. Es ist völlig normal für ihn, dass traditionelle türkische Musik sich mit Blues, Jazz oder Tanz verbindet – er ist mit Kunst aufgewachsen. In Ankara geboren lebt Ezhel heute in Berlin. Er liebt diese Stadt, weil er sich dort nicht erklären muss, weil er sein kann, wie er will und weil er diese Freiheit genießt. Ezhel ist davon überzeugt, dass der türkische Rap in Berlin geboren wurde und er ist stolz auf jeden türkischen Rapper, denn der Start sei schwer für sie alle gewesen.
Der Rapper und Musiker spielt fünf Instrumente
Ezhels erstes Soloalbum "Müptezhel" wurde hoch gelobt. Zuvor hatte er in zwei Reggaebands gespielt. Er beherrscht fünf Instrumente und beschreibt seinen Sound selbst als "anatolischen Urban Core/HipHop/Reggae-Dub/Trap“. Traditionelle Klänge und Instrumente finden immer wieder Eingang in seine Songs.
Musikalisch und auch, was sein Image betrifft, ist Ezhel kein Skandal-Rapper. Er rappt mit weicher Stimme und viel Autotune. Seine Texte sind häufig sozialkritisch und handeln vom täglichen Leben. Er findet, dass Rap und Kunst im Allgemeinen auch Drogen als Problem thematisieren dürfen. Aber in der Türkei sah man das anders, und der türkische Rapper Ömer Sercan İpekçioğlu, wie Ezhel mit bürgerlichem Namen heißt, wurde in Istanbul wegen seiner Texte vor Gericht gestellt, verurteilt und mit einer Haftstrafe belegt.
Für GERMANIA treffen wir ihn zusammen mit seiner Cousine DJ Ipek, die ihm sehr nahesteht und mit der er sich regelmäßig inhaltlich und auch künstlerisch austauscht. Er spricht über Berlin und seine türkischen Landsleute, die aus den verschiedensten Ecken der Türkei kamen und die er in Berlin wieder und neu kennen gelernt hat.