In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung hat der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime (ZMD), Aiman Mazyek, einen Antirassismusbeauftragten des Bundes gefordert. Was veranlasst Mazyek zu dieser Forderung? Gibt es einen antimuslimischen Rassismus in der Gesellschaft - und wie geht sie mit ihm um? Fragen von "Forum am Freitag"-Moderator Abdul-Ahmad Rashid an Aiman Mazyek.
Der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek schlägt neue Aufsichtsstellen für die Geheimdienstarbeit und den Kampf gegen Rassismus vor. Mazyek findet, Deutschland brauche einen Antirassismusbeauftragten, der dem Parlament einen jährlichen Bericht vorlegt. Dieser Bericht soll "behördliche rassistische Fehlentwicklungen erfassen und ihnen durch Antirassismus-Coaching und Sensibilisierungsmaßnahmen entgegenwirken". Aber können Coachings von Beamten Rassismus stoppen? Jedenfalls können Gesetze allein kaum etwas bewirken, davon ist Mazyek überzeugt. Das Denken der handelnden Akteure müsse sich ändern. Leiste die Politik dies nicht, "werden sich weitere Katastrophen in unserem Land ereignen, und wir werden wieder neue Opfer beklagen", warnt Mazyek.