Unter den Verbänden im Koordinierungsrat der Muslime gibt es Streit. Dabei geht es auch um eine Saudi-Arabien-Reise von Aiman Mazyek mit dem Vizekanzler sowie die Finanzierung der Anti-Terror-Demo. "Forum am Freitag"-Moderator Abdul-Ahmad Rashid hat Aiman Mazyek dazu befragt.
Der Zentralrat der Muslime will den Streit zwischen den islamischen Spitzenverbänden in Deutschland entschärfen. "Wir legen Wert darauf, dass wir diese Auseinandersetzung sachlich führen", sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek am Donnerstag in Köln.
Zentralrat der Muslime will Streit der Islam-Verbände entschärfen
Die Türkisch-Islamische Union (Ditib) hatte ihm in der vergangenen Woche öffentlich einen Vertrauensbruch vorgeworfen. Mazyek wies die Vorwürfe zurück und mahnte, dass persönliche Angriffe von den gemeinsamen Interessen der Muslime ablenken würden. Verbindendes Ziel der Verbände müsse weiter die Institutionalisierung des Islams als anerkannte Religionsgemeinschaft sein, sagte Mazyek. Dafür hätten sich die vier größten Moschee-Verbände 2007 im Koordinationsrat der Muslime zusammengeschlossen.
Missverständnisse und unterschiedliche politische Kulturen in den Verbänden hätten jedoch eine weitergehende Zusammenarbeit bislang gehemmt. "Unsere Basis erwartet von uns als muslimische Vertreter, dass wir zusammenarbeiten", sagte Mazyek. Die ethnische Zersplitterung der Muslime in Deutschland, die sich in der Verbandslandschaft widerspiegele, müsse überwunden werden. Dazu kündigte der Zentralratsvorsitzende neue Gespräche der vier Islamverbände an.
Zu häufig in Talkshows?
Vorwürfe, dass er bei öffentlichen Veranstaltungen und Talkshows zu sehr im Vordergrund stehe, wies Mazyek zurück. Als Vorsitzender des Zentralrats könne er nur für dessen Mitglieder, aber nicht für alle Muslime in Deutschland sprechen. Der Zentralrat der Muslime ist der kleinste unter den vier islamischen Spitzenverbänden, die mit dem türkischen Staat eng verbundende Türkisch-Islamische Union der größte.