Rund dreiviertel aller Akademikerkinder besuchen später selbst eine Uni. Von den Arbeiterkindern sind es nur 23 Prozent. Das betrifft auch viele Migrantenfamilien: Selbst talentierte Jugendliche kommen nicht auf die Idee, ein Studium aufzunehmen. Suat Yilmaz ist Talentscout und möchte das ändern. „Forum am Freitag“-Moderator Abdul-Ahmad Rashid hat ihn getroffen.
Mit der Bildungsgerechtigkeit ist es in Deutschland nicht weit her. So genannte bildungsferne Familien erkennen die Begabungen ihrer Kinder häufig nicht. Und wenn die Eltern ihre Kinder nicht fördern, bleiben ihre Talente meist unentdeckt. Suat Yilmaz sucht solche Jugendlichen. Wer kann etwas, braucht aber Förderung? Im Auftrag der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen führt er begabte Arbeiterkinder zum Abitur und an die Uni. Unser Land kann es sich nicht leisten, junge Könner nicht auszubilden.
Raus aus prekären Wohngegenden
Tatsächlich rennt er bei vielen Jugendlichen offene Türen ein. Die Jugendlichen wünschen sich sehr, aus Problemvierteln und prekären sozialen Lagen heraus zu kommen. Sie kennen nur den Weg nicht. Suat Yilmaz kann dabei helfen, er gibt wertvolle Tipps, die die Eltern nicht geben können und er hilft auch bei der Wahl eines passenden Studiengangs. So wie er in Gelsenkirchen und Umgebung nach vielversprechenden jungen Menschen sucht, sollte das auch an anderen Orten geschehen findet er. Bildungsgerechtigkeit ist ein Problem, das das ganze Land betrifft.