Die Gülen-Bewegung betreibt in vielen Ländern Privatschulen, sie ist im interreligiösen Dialog tätig und betreibt sogar TV-Sender. Kritiker sehen in der Bewegung eine Gefahr: Sie unterwandere den türkischen Staat, die Schulen dienten der Gehirnwäsche, ihre Strukturen seien sektenähnlich. Was davon ist wahr? "Forum am Freitag"-Moderator Abdul-Ahmad Rashid trifft Gülen-Vertreter und ihre Kritiker.
Gewalt und Gehirnwäsche in deutschen Bildungseinrichtungen, die der Gemeinde des muslimischen Predigers Fethullah Gülen nahestehen: Davon berichtete der Spiegel Anfang Februar. Kritiker werfen der Organisation vor, für einen konservativ-islamischen oder gar islamistischen Kurs zu stehen. Gülens Bewegung behauptet hingegen, sich für Bildung, Toleranz und den Dialog der Religionen einzusetzen.
In Frankfurt am Main veranstaltet sie beispielsweise ein "Forum für interkulturellen Dialog", das prominent besetzt war. Doch hier scheint die Stimmung zu kippen: Der Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour von den Grünen und der Islambeauftragte des Bistums Limburg, Joachim Valentin, haben ihr Engagement für dieses Forum aufgegeben.
Naiver Umgang
Die frühere SPD-Bundesabgeordnete Lale Akgün kritisiert die Naivität im Umgang mit der Gülen-Bewegung seit langem. Im Gespräch mit "Zeit Online" sagte sie: "Ich verstehe nicht, dass Politiker, bei denen zum Beispiel bei Scientology alle Alarmleuchten angehen, bei Gülen meinen, es handle sich um eine fromme Truppe."