Zum ersten Mal hat ein deutscher Außenminister Muslime zum Iftar, dem Fastenbrechen im Ramadan, eingeladen. Am Dienstag Abend im Garten der Villa Borsig war es an weiß eingedeckten Tischen so weit. Ist das ein guter Schritt zur Integration der Muslime in Deutschland? Oder ist es einfach Wahlkampf? "Forum am Freitag"-Moderator Abdul-Ahmad Rashid fragt Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fastenbrechens.
Außenminister Guido Westerwelle bezeichnete das Iftar-Mahl als besonderes Zeichen der Nähe, der Wertschätzung und des Dialogs mit Musliminnen und Muslime. Mit ihm am Tisch saßen Vertreter der deutschen Islamkonferenz und der Religionsgemeinschaften sowie Botschafter muslimischer Länder: Anlass der Einladung war der Besuch des Außenministers der Vereinten Arabischen Emirate, Scheich Abdullah bin Zayed al Nahyan, in Berlin.
Islam: Ein Schwerpunkt der Außenpolitik
Der Dialog mit der islamischen Welt sei ein Schwerpunkt der deutschen Außenpolitik. In seinen Begrüßungsworten betonte der Außenminister, dass Deutschland die Traditionen der islamischen Welt achte und schätze. Gerade die Verschiedenheit sei eine Chance für ein vertrauensvolles Miteinander. Darum sei der Ramadan auch eine ideale Zeit, um Menschen zusammen zu bringen und in den Dialog miteinander zu treten.
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Manche Muslime haben solche Politiker-Einladungen zum gemeinsamen Fastenbrechen im Vorfeld kritisiert. Sie fragen sich, mit welchem Mandat beispielsweise der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, einer Einladung des US-amerikanischen Außenministers John Kerry zu einem Iftar gefolgt ist.