In Frankfurt am Main haben sich die islamischen Theologen Deutschlands zu einem Kongress unter dem Titel "Horizonte der islamischen Theologie" getroffen. "Forum am Freitag"-Moderator Abdul-Ahmad Rashid hat die Veranstaltung und ihre Themen beobachtet. Gibt es so etwas wie einen deutschen Islam? Wie kann man den Koran modern auslegen? In einem waren sich die Kongress-Teilnehmer einig: Der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) wollen sie nicht die Deutungshoheit über den Koran überlassen.
In einer Stellungnahme, die auf dem Kongress unterzeichnet wurde, steht: "Wir sind zutiefst bestürzt über die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten und über den Terror, den der sogenannte „Islamische Staat“ (IS) gegenüber Zivilisten und Gefangenen jeglichen Glaubens walten lässt. [...] Angesichts der steigenden Zahl an jungen Menschen in Europa, die sich dem Gedankengut des IS und anderer extremistischer Formationen anschließen, sind wir uns als VertreterInnen von islamisch-theologischen Fächern der Notwendigkeit und Verantwortung bewusst, sich solchen Deutungen des Islam gerade mit Bezug auf die islamischen Traditionen entgegenzustellen. Die Deutungshoheit über den Islam darf nicht Extremisten und Gewalttätern überlassen werden und muss in Deutschland aus der Mitte der Gesellschaft heraus – unter anderem an den Universitäten – erfolgen."