Sahira ist eine junge Berlinerin mit palästinensischen Wurzeln, Ihre Stücke erinnern an Größen wie Mary J. Blige. Aber ihre Texte besingen auf Deutsch die Liebe zu Allah. Damit verbindet sie ihre beiden Leidenschaften: Die Liebe zum Islam und die Liebe zur Musik. Ihr aktuelles Album heißt "Frei Schnauze".
ahira möchte auf keinen Fall mit der kolumbianischen Sängerin Shakira verwechselt werden. Auch wenn Sahira genauso hübsch und attraktiv ist wie die etwa gleichaltrige Lateinamerikanerin: Ihre Haare verhüllt die junge Frau mit einem Tuch. Denn Sahira ist gläubige Muslimin und hält sich an die Kleidervorschrift, die den Frauen eine Kopfbedeckung vorschreibt. Doch Religion war nicht immer ein Thema für die allein erziehende Mutter eines sechsjährigen Sohnes. In ihrem Elternhaus spielte der Glauben für sie und ihre sieben Geschwister eher eine geringe Rolle. Erst die Ereignisse des 11. Septembers brachten sie dazu, sich mit dem Islam bewusst auseinanderzusetzen.
Rap aus Wilmersdorf oder dem Wedding?
Das zweite große Thema für Sahira ist die Musik. Als ihr großes musikalisches Vorbild erklärt sie die US-amerikanische Sängerin Mary J. Blige. Sahiras Texte aber sind religiös gefärbt und erzählen von der Liebe zu Gott und Seinem Propheten Muhammad, dessen Tun und Handeln für Sahira das große Vorbild im Leben ist. In ihren Texten setzt sie sich auch mit gesellschaftlichen Themen auseinander. 90 Prozent der Inhalte hat sie selber erfahren, sagt die Sängerin. Und um das richtige Feeling für die Probleme der Menschen zu bekommen, hat sie ihr wohlbehütetes Elternhaus in Berlin-Wilmersdorf verlassen und ist ganz bewusst in das Arbeiterviertel Wedding mit seinem hohen Ausländeranteil gezogen. Hier hofft sie näher an dem Puls der Menschen zu sein.
Sie singt über arabische Drogenhändler, deutsch-arabische Gegensätze oder kritisiert den Körperkult der jungen Frauen. Sie sagt: "Seit ich vierzehn bin, seit ich die Girl lesen kann oder die Bravo wird mir auch gesagt, so muss Sex sein, und so oft musst du den Partner wechseln, so musst du knutschen. Wie - mit fünfzehn noch Jungfrau? Wie, du nimmst nicht die Pille? Also, ich meine, hier ist man doch auch irgendwie völlig konditioniert."