Erst treffen sich die in Verbänden organisierten Muslime zur Islam-Konferenz, dann zur Mahnwache vor dem Brandenburger Tor. Der Zentralrat der Muslime und die Türkische Gemeinde hatten eingeladen - und viele tausend sind gefolgt, auch Regierungspolitiker und der Bundespräsident. "Forum am Freitag"-Moderator Abdul-Ahmad Rashid hat die Ereignisse des Tages in Berlin verfolgt.
Bundespräsident Joachim Gauck dankte den Muslimen in Deutschland für ihr Eintreten gegen religiösen Fanatismus. "Die Terroristen wollten uns spalten. Erreicht haben sie das nicht", sagte Gauck. Nach Polizeiangaben nahmen rund 10.000 Menschen an der Mahnwache vor dem Brandenburger Tor teil.
Reden von allen religiösen Gruppen
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sagte, bei aller Kritik an Inhalten müssten Journalisten, Künstler und Satiriker die Freiheit haben, das Wort zu erheben. "Die Täter haben den Islam in den Schmutz gezogen." Man wolle nicht denen das Feld überlassen, die einen Keil in die Gesellschaft hineintreiben wollen, sagte der Berliner Bischof Markus Dröge. "Juden, Christen und Muslime sagen gemeinsam Nein zu jeder Gewalt im Namen des Glaubens an Gott." Dröge hielt das Grußwort für den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland, Weihbischof Matthias Heinrich, sagte: "Bei allem, was die Religionen trennen mag, es eint uns der Wille, uns nicht gegeneinander aufbringen zu lassen." Heinrich sprach sich dafür aus, sich verstärkt mit den Ursachen für den Hass auseinanderzusetzen.
Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, forderte die Muslime auf, gegen den Terrorismus vorzugehen. Gerade im Islam gebe es eine immer stärkere Radikalisierung, sagte Lehrer. Davor dürfe man die Augen nicht verschließen.
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