Es sind friedlose Zeiten und vielerorts kommen Diktatoren an die Macht. Der Mensch scheint unfähig zu sein, sich aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien, wie es der Philosoph Immanuel Kant bereits im 18. Jahrhundert forderte.
Wider aller politischen Vernunft
Jo Schück fragt Akteure auf einer Querdenkerdemo, was es heißt, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. In Bonn besucht er zusammen mit der Philosophin Claudia Blöser die Kant-Ausstellung in der Bundeskunsthalle, die eindrucksvoll beweist, dass Kant keineswegs ein verschrobener, weltabgewandter Pedant war. Im Landtag in Erfurt wirft Jo Schück einen Blick in die Zukunft: Was passiert, wenn dort demnächst wider aller politischen Vernunft ein rechtsextremer Politiker Ministerpräsident würde?
Der israelische Philosoph Omri Boehm, der demnächst den Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung erhält, spricht mit Jo Schück über die Frage, ob es nach Kant ein Recht oder sogar eine Pflicht zum Widerstand gegen Faschismus gibt.
Kant = Vordenker der United Nations?
Kants Heimatstadt Königsberg heißt heute Kaliningrad und ist eine russische Exklave. Putin will zu Kants Geburtstag dort einen Kongress ausrichten lassen. Wegen Russlands völkerrechtswidrigem Angriffskrieg auf die Ukraine boykottiert die internationale Kantgesellschaft die Teilnahme und hat ihre Tagung diesmal nach Bonn verlegt.
In Bonn besichtigt Jo Schück den United Nations-Campus, um über Kant als Vordenker des Völkerbundes zu diskutieren. Was würde Kant zu den Kriegen in Gaza und in der Ukraine sagen? Würden ihm Zweifel kommen, dass Menschen in der Lage sind, friedlich zusammen zu leben?
Rettung durch Vernunft?
Schließlich schauen Daniel Kehlmann und Omri Boehm gemeinsam mit Jo Schück im Zeiss-Großplanetarium in Berlin/Prenzlauer Berg in die Sterne. Im Gespräch mit dem Schriftsteller und dem Philosophen geht es um Kants berühmtes Wort vom "bestirnten Himmel über mir" und die Frage: Kann die Vernunft uns retten?
Stab
- Moderation - Jo Schück