27. Januar, Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Schon immer nimmt zu Recht das Gedenken an den Holocaust eine besondere Rolle ein. Die deutsche Erinnerungskultur ist vielfältig, der Antisemitismus davon unbeeindruckt. Was haben wir falsch gemacht mit unserer gut gemeinten Erinnerungskultur? Was müsste man, was könnte man verändern? Oder hat das eine mit dem anderen gar nichts zu tun?
Katty Salié besucht ein ehemaliges KZ, die Gedenkstätte Ravensbrück, spricht dort mit Matthias Heyl, dem Leiter der Bildungsstätte über die Möglichkeiten, dem Erstarken des Antisemitismus an einem solchen Ort entgegenzutreten. Sie trifft dort eine Schulklasse und ihren Geschichtslehrer und fragt, was der Besuch der Gedenkstätte bewirkt.
Aus dem Besuch einer Überlebenden des Lagers hat sich die Zusammenarbeit mit der Comiczeichnerin Barbara Yelin ergeben. Ihre Graphic Novel "Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung" ist gerade erschienen. Welche Möglichkeiten der Erinnerung bietet ein Comic? Ist es ein gutes Medium, um dem Holocaust zu gedenken?
Am Berliner Holocaust-Mahnmal trifft Katty Salié Michel Friedman zum Gespräch über sein neues Buch "Judenhass". Angesichts des zunehmenden Antisemitismus sagt Friedman: Die Erinnerungskultur ist gescheitert. Darüber reden Katty Salié und Michel Friedman auch mit Hetty Berg, der Direktorin des Jüdischen Museums in Berlin.
Der Künstler und Fotograf Luigi Toscano porträtiert, im Rahmen seines preisgekrönten Projekts "Gegen das Vergessen", seit 2014 weltweit Überlebende des Holocaust. Katty Salié trifft Toscano in Leipzig bei den Vorbereitungen einer aktuellen Ausstellung, die am 27.01.2024 eröffnet, und begleitet den Fotografen bei einem Treffen mit einer weiteren Überlebenden, die er für die Leipziger Ausstellung fotografiert.
Vielleicht liegt gerade in der Kultur ein Schlüssel zum Verständnis und damit gegen den Antisemitismus – zumindest müsste die Kenntnis der jüdischen Kultur hierzulande viel größer sein. Denn das Judentum ist nicht nur eine Religion, sondern auch ein Kulturschatz. Was verlieren wir als Gesellschaft, wenn wir diesen Schatz nicht sehen? Das fragt Mirna Funk in ihrem demnächst erscheinenden Buch "Von Juden lernen". Sie kommt gerade aus Israel zurück und berichtet über die Auswirkungen des, am 7. Oktober 2023 in eine neue Dimension getretenen, israelisch-palästinensischen Konflikts. Wie beeinflusst dieser Krieg unsere Erinnerungskultur? Und wie kann das Erinnern überhaupt helfen, dem Antisemitismus wirksam entgegenzutreten?
Stab
- Moderation - Katty Salié