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Die Sachbuch-Bestenliste für Mai 2019

Von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und DIE ZEIT

Andrea Wulf: Die Abenteuer des Alexander von Humboldt. A. d. Engl. v. Gabriele Werbeck; C. Bertelsmann, 272 S., 28,- Euro
Andrea Wulf: Die Abenteuer des Alexander von Humboldt. A. d. Engl. v. Gabriele Werbeck; 272 S., 28,- Euro
Quelle: C. Bertelsmann

1 (-) Im September 2019 wird Alexander von Humboldts 250. Geburtstag gefeiert. Passend zum Jubiläumsjahr veröffentlicht die Kunsthistorikerin Andrea Wulf ein prächtig illustriertes Buch über Humboldts Südamerikaexpedition. Anhand von Tagebuchaufzeichnungen, Skizzen und Dokumenten erzählt sie die packende Reise des Naturforschers, der die Sicht auf die Welt für immer verändert hat. 65 Punkte

Arnulf Conradi: Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung; Kunstmann; 240 S., 20,– €
Arnulf Conradi: Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung; 240 S., 20,– €
Quelle: Kunstmann

2 (-) Der spätere Gründer des Berlin-Verlags wandert seit seiner Jugend durch die Natur, staunt über Vögel und hört ihnen zu. Jetzt hat er seiner Leidenschaft ein Buch gewidmet: Das Horchen der Vogelstimmen wird zur meditativen Übung, das Erkennen der Melodien zum Trost spendenden Akt, der alle negativen Gedanken vertreibt. Ein Buch wie eine Gelassenheitsübung, kenntnisreich und klug. 58 Punkte

Ian Kershaw: Achterbahn. Europa 1950 bis heute. A. d. Engl. v. Klaus-Dieter; Schmidt; DVA; 832 S., 38,– €
Ian Kershaw: Achterbahn. Europa 1950 bis heute. A. d. Engl. v. Klaus-Dieter; Schmidt; 832 S., 38,– €
Quelle: DVA

3 (7) Die Entstehung des modernen Europas ist wie eine Achterbahnfahrt. Mit dieser Metapher erzählt der Historiker Ian Kershaw die Geschichte des Kontinents – von 1950 bis 2017. Nichts hat der Historiker ausgespart: weder die Unsicherheit nach dem Zweiten Weltkrieg noch die Terrorangst; weder die Jugoslawienkriege noch die Glaubenskrise in der Postmoderne. Ein kluges wie kenntnisreiches Buch. 43 Punkte

Siri Hustvedt: Eine Frau schaut auf Männer, die auf Frauen schauen. A. d. Engl. v. U. Aumüller u. G. Osterwald; Rowohlt; 528 S., 26,–
Siri Hustvedt: Eine Frau schaut auf Männer, die auf Frauen schauen. A. d. Engl. v. U. Aumüller u. G. Osterwald; 528 S., 26,–
Quelle: Rowohlt

4 (1) Siri Hustvedt ist mehr als nur die Ehefrau von Paul Auster: Sie ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA. Ihr neues Buch ist eine Abrechnung mit dem männlichen Blick auf die Frau. Die Wahrnehmungspsychologin analysiert Bilder von Pablo Picasso oder Romane von Karl Ove Knausgård und erklärt in klugen Essays und neurobiologischen Analysen, woher der abschätzige Blick der Männer kommt. 41 Punkte

Elizabeth Anderson: Private Regierung. A. d. Engl. v. Karin Wördemann; Suhrkamp, 259 S., 28,– €
Elizabeth Anderson: Private Regierung. A. d. Engl. v. Karin Wördemann; 259 S., 28,– €
Quelle: Suhrkamp

5 (-) Die Befehlskette: unerbittlich, die Herrschaft: total. Der freie Markt war mal eine linke Idee, jetzt ist er zu einem Kontrollapparat mutiert. Elizabeth Anderson zeigt in ihrem Buch, wie die Chefs der großen Unternehmen ihre Mitarbeiter beherrschen und deren Leben diktieren. Wie es zu diesem Teufelskreis kam und wie der Ausbruch glücken kann, erklärt die Politologin packend und transparent. 40 Punkte

Jessica Braun: Atmen. Wie die einfachste Sache der Welt unser Leben verändert; Kein & Aber; 200 S., 20,– €
Jessica Braun: Atmen. Wie die einfachste Sache der Welt unser Leben verändert; 200 S., 20,– €
Quelle: Kein & Aber

6 (-) Es ist das Erste, was wir tun, wenn wir auf die Welt kommen: atmen. Der Atem ist der Puls der Seele. Stockt er, geht es uns schlecht. Jessica Braun geht der natürlichsten Sache des Lebens nach und erforscht, warum wir uns so leicht außer Atem bringen lassen. Die Autorin besucht Schlaflabore und Gurus, Meditationen und Atemdiagnosen und erklärt die Kunst des richtigen Atmens. 37 Punkte

Maike Albath: Trauer und Licht: Lampedusa, Sciascia, Camilleri und die Literatur Siziliens; Behrenberg, 352 S., 25,– €
Maike Albath: Trauer und Licht: Lampedusa, Sciascia, Camilleri und die Literatur Siziliens; 352 S., 25,– €
Quelle: Behrenberg

7 (-) Sizilien, die magische Insel, ihre Literatur, ihre politische Gegenwart – all das wird zum Thema im dritten Italienbuch von Maike Albath. Der Horizont reicht von Lampedusas Leopard bis zu Andrea Camilleri und seinen erfolgreichen Montalbano-Krimis. Ein verführerischer Streifzug durch die Geschichte von Palermo bis Catania, wo sich bis heute eine einzigartige Kultur erhalten hat. 36 Punkte

Kia Vahland: Leonardo da Vinci und die Frauen. Eine Künstlerbiographie; Insel; 348 S., 26,– €
Kia Vahland: Leonardo da Vinci und die Frauen. Eine Künstlerbiographie; 348 S., 26,– €
Quelle: Insel

7 (3) Leonardo da Vincis wegweisende Ideen zu Naturgeschichte, Schöpfung und Kunst beziehen sich auf Formen und Vorstellungen der Weiblichkeit. Woher kommt diese Fixierung? Die Journalistin Kia Vahland befasst sich in ihrer Biografie mit dem Werk Leonardos und zeigt, warum seine Kunst als Meilenstein in der Emanzipationsgeschichte der Frauen gelesen werden muss. 36 Punkte

Frank Biess: Republik der Angst. Eine andere Geschichte der Bundesrepublik; Rowohlt; 624 S., 22,– €
Frank Biess: Republik der Angst. Eine andere Geschichte der Bundesrepublik; 624 S., 22,– €
Quelle: Rowohlt

9 (5) Ob in der Nachkriegszeit die Bedrohung eines nuklearen Krieges oder im 21. Jahrhundert die Furcht vor Terrorismus und Einwanderung – die Bundesrepublik hat sich schon immer als Angstnation definiert. Diese Hypothese belegt der kalifornische Geschichtsprofessor Frank Biess. Er erzählt die Geschichte der BRD als eine Geschichte kollektiver Ängste. Findet diese Ära bald ihr Ende? 34 Punkte

Stephan Detjen und Maximilian Steinbeis: Die Zauberlehrlinge. Der Streit um die Flüchtlingspolitik und der Mythos vom Rechtsbruch; Klett-Cotta; 176 S., 18,– €
Stephan Detjen und Maximilian Steinbeis: Die Zauberlehrlinge. Der Streit um die Flüchtlingspolitik und der Mythos vom Rechtsbruch; 176 S., 18,– €
Quelle: Klett-Cotta

10 (-) Kein Vorwurf belastet die Regierung Merkel wie dieser: Rechte Kreise raunen, die Kanzlerin habe mit der Aufnahme von Flüchtlingen im Jahr 2015 einen Verfassungsbruch begangen. Vor allem die AfD verbreitet die Legende eines Rechtsbruchs. Die Autoren Maximilian Steinbeis und Stephan Detjen gehen der Frage nach, wem der Mythos nützt – und warum er die Demokratie gefährdet. 33 Punkte

Jedes Jury-Mitglied der Sachbuch-Bestenliste vergibt monatlich an vier Sachbücher je einmal 15, 10, 6 und 3 Punkte.

Die Jury der Sachbuch-Bestenliste: René Aguigah (Deutschlandfunk Kultur), Peter Arens (ZDF), Susanne Billig (Deutschlandfunk Kultur), Ralph Bollmann (F.A.S.), Stefan Brauburger (ZDF), Alexander Cammann (DIE ZEIT), Gregor Dotzauer (Der Tagesspiegel), Heike Faller (DIE ZEIT), Daniel Fiedler (ZDF), Jenny Friedrich-Freksa (Kulturaustausch), Manuel J. Hartung (DIE ZEIT), Thorsten Jantschek (Deutschlandfunk Kultur), Kim Kindermann (Deutschlandfunk Kultur), Inge Kutter (DIE ZEIT), Hannah Lühmann (DIE WELT), Ijoma Mangold (DIE ZEIT), Tania Martini (taz), Susanne Mayer (DIE ZEIT), Christoph Möllers (HU Berlin), Jutta Person (freie Literaturkritikerin), Bettina von Pfeil (ZDF), Jens-Christian Rabe (Süddeutsche Zeitung), Christian Rabhansl (Deutschlandfunk Kultur), Anne Reidt (ZDF), Anna Riek (ZDF), Stephan Schlak (Zeitschrift für Ideengeschichte), Hilal Sezgin (freie Autorin), Catrin Stövesand (Deutschlandfunk), Elisabeth von Thadden (DIE ZEIT), Julia Voss (Leuphana-Uni Lüneburg)

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