Was für ältere Generationen noch ein realistisches Lebensziel war, wird für junge Menschen zunehmend schwieriger. Dabei ist der Wunsch auf Immobilien-Eigentum bei ihnen nach wie vor hoch: 84% wollen später ein eigenes Haus oder eine Wohnung besitzen, 64% der Deutschen wünschen sich ein freistehendes Einfamilienhaus. Finanzielle Absicherung im Alter, eine Flucht aus überfüllten Ballungsräumen, keine Abhängigkeit von Vermieter:innen in krisenbehafteten Zeiten - dagegen scheint nichts einzuwenden zu sein.
Trotzdem droht der Traum vom Eigenheim zu platzen: Neben den steigenden Baukosten, die den Hauskauf für junge Menschen zunehmend unfinanzierbar machen, steht das Modell des Eigenheims, insbesondere des Einfamilienhauses, massiv in Kritik von Klimaaktivist*innen. Denn: für 38% aller CO2-Emissionen ist Bauen und Wohnen verantwortlich. Eigenheime seien klimaunfreundlich, verbrauchen zu viel Platz und tragen zur unverhältnismäßigen Flächenversiegelung bei.
In Zeiten des demografischen Wandels stellt sich bei vielen außerdem die Frage, ob das Eigenheim, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, überhaupt noch zeitgemäß und finanziell nachhaltig ist. Während also einerseits junge Familien gefördert werden, in ein Eigenheim zu investieren, wollen viele deutsche Städte den Bau von Einfamilienhäusern nur noch in Ausnahmefällen erlauben.
Was wiegt also schwerer? Können wir auch in Zukunft den Traum von Haus mit Garten realisieren, den die Mehrheit der Gesellschaft heute noch anstrebt? Oder brauchen wir, angeleitet von der Klimakrise und dem demografischen Wandel, andere, zukunftsfähigere Wohnmodelle? Bei 13 FRAGEN diskutieren wir: Muss Schluss sein mit dem Traum vom Eigenheim?
Gäste: Judith Nurmann, Stadtplanerin, “Architects for Future”; Moritz Tapp, Student, BUNDjugend; Stefan Sommer, Journalist; Leonie D., Influencerin mit Instagram-Kanal “Eigenheimliebe”; Kai Warnecke, Präsident Haus & Grund Deutschland; Cora Anuth, Stadtvorsitzende der Jungen Liberalen in München.
Host: Jo Schück