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Was Olaf Scholz' Reise mit Handys zu tun hat
Argentinien, Chile, Brasilien - klingt nach einer super Rundreise, oder? Nur ist Bundeskanzler Olaf Scholz nicht zum Urlaub machen da. Er hat mit den Chefs dieser Länder einige wichtige Sachen zu besprechen, etwa den Klimaschutz oder den Ukraine-Krieg. Und dann hat er noch ein Thema im Gepäck, das besonders für die Länder Chile und Argentinien sehr wichtig ist: Es geht um besondere Rohstoffe, zum Beispiel Lithium.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat für diese Reise zum ersten Mal den Regierungsflieger benutzt - das Flugeug "Adenauer".
Quelle: dpa
Was Lithium überhaupt ist
Lithium ist ein silberweißes, weiches Leichtmetall. Es hat eine ganz wichtige Eigenschaft: Es kann besonders gut Energie speichern. Deshalb ist es das perfekte Material für Akkus. Batterien mit Lithium werden für so ziemlich jedes Elektrogerät benutzt, das irgendwie aufgeladen werden muss: Es ist in Handy-Akkus, Kamera-Akkus, Kopfhörer-Akkus genauso wie in den Akkus von E-Bikes und Elektroautos.
10 Kilo Lithium sind nötig für einen Elektroauto-Akku! Von denen will Deutschland in Zukunft noch viel mehr auf die Straße bringen und benötigt deshalb auch viel Lithium. Da wären wir beim Knackpunkt der Scholz-Reise: Lithium ist ziemlich begehrt. In den Ländern Chile und Argentinien gibt es besonders viel Lithium. Dort kommt es in großen Salzseen vor.
Giftgrüne Wasserbecken zur Lithium-Gewinnung an einem Salzsee in der Atacama-Wüste in Chile.
Quelle: zdf
Lithium-Abbau: ein Umweltproblem!
Der Lithium-Abbau hat aber einen großen Haken: Er ist ein Problem für die Umwelt. Denn damit das Lithium aus dem Wasser gelöst werden kann, werden giftige Stoffe eingesetzt. Außerdem muss dafür Wasser aus den Salzseen abgepumpt werden. Mit heftigen Folgen für die gesamte Umgebung: Flüsse trocknen aus, Felder verdorren, für Tiere gibt es nicht mehr genügend Nahrung und Trinkwasser.
Durch den Lithium-Abbau mangelt es vielen Dörfern in der Region an Wasser. Das indigene Volk der Kollas zum Beispiel sieht sich und seine Lebensweise durch den Lithium-Abbau bedroht. Außerdem haben bisher nur wenige Menschen in Südamerika überhaupt etwas von dem wertvollen Rohstoff.
Zusammenarbeit mit Deutschland?
Olaf Scholz wirbt auf seiner Reise für eine Zusammenarbeit mit deutschen Firmen. Deutschland will einerseits dabei unterstützen, das Lithium in den Ländern künftig umweltfreundlicher abzubauen - und sich andererseits den Zugang zu diesem wichtigen Rohstoff sichern.
So hält euer Akku länger
Da die Akkuherstellung so ein großes Problem ist, ist es natürlich am besten, wenn man möglichst wenige von ihnen herstellt. Deshalb ist es gut darauf zu achten, dass sie nicht so schnell kaputt gehen. Hier haben wir ein paar Tipps für euch:
Wissenschaftler haben in Studien gezeigt, dass Lithium-Batterien, also zum Beispiel auch die in Laptops, Tablets und Handys, am längsten durchhalten, wenn sie nicht ganz voll geladen werden. Auch ganz leer sollten eure Geräte wenn möglich nicht werden. Für den Akku ist es am besten, wenn der Ladestand möglichst lange zwischen 40 und 60 Prozent liegt. Das unterscheidet die Lithium-Batterie von anderen Batterie-Arten, denn die solltet ihr ganz auf- und entladen.
Für den Akku in vielen Geräten ist es sehr schlecht, wenn das Ladekabel ununterbrochen angeschlossen ist. Besonders Laptops werden oft auch dann noch stundenlang geladen, wenn sie bereits bei 100 Prozent sind. Das ist für die Geräte nicht gut, sie verlieren so schnell ihre Fähigkeit, Energie zu speichern. Ladet den Akku lieber immer mal wieder am Tag auf, als einmal die volle Ladung.
Akkus sollten weder zu warm noch zu kalt werden. Vergesst also euer Handy lieber nicht in der Mittagssonne, besonders dann nicht, wenn es gerade geladen wird. Die Batterie verliert sonst immer ein kleines bisschen ihrer Speicherkraft.
Dieser Tipp betrifft vor allem Laptops: Lasst alle ein bis zwei Jahre die Lüftungsschlitze von Staub befreien. Der sammelt sich über die Zeit nämlich an und verstopft die Kühlung. Kann diese nicht richtig arbeiten, wird der Akku wiederum zu warm. Fragt dafür am besten einen Fachmann oder eine Fachfrau, damit ihr nichts beschädigt. Hat euer Laptop die Lüftungsschlitze auf der Unterseite, solltet ihr ihn nicht auf einem weichen Untergrund wie dem Sofa, im Bett oder auf eurem Schoß benutzen, sonst verstopft ihr vielleicht damit die Kühlung.
Einige Anbieter von Handys und Laptops bieten Akkus, die leicht auszutauschen sind. Leider wird die Leistung des Akkus, egal wie sorgsam ihr damit umgeht, mit der Zeit schwächer. Ist der Akku wirklich verbraucht, müsst ihr dann aber wenigstens nicht das ganze Gerät entsorgen, sondern nur einen Teil davon. Außerdem solltet ihr euch überlegen: Brauche ich unbedingt einen Laptop? Oder kann es vielleicht doch auch ein Computer mit Kabel sein? Denn eine Batterie, die ihr gar nicht braucht, muss natürlich auch nicht ausgetauscht werden.
Auch wenn euer Handy oder euer Laptop einmal kaputt sein sollte: Gebt Geräte mit einer Lithium-Batterie beispielsweise bei einem Wertstoffhof oder dem Hersteller ab. Viele der Bestandteile, wie zum Beispiel seltene Metalle, lassen sich recyceln, also wiederverwenden. So müssen sie nicht neu hergestellt oder in der Natur abgebaut werden. Denn dabei wird oft die Umwelt belastet und die Arbeiter werden schlecht behandelt. Können die Hersteller die Metalle aus alten Geräten benutzen, entlastet es die Menschen und die Natur.
Diesen Text hat Meike geschrieben.