Martin Luther war Priester und studierte Theologie.
Er war mit der katholischen Kirche sehr unzufrieden und wollte sie erneuern.
Er machte eine Art Liste mit 95 Punkten, die er an der katholischen Kirche kritisierte - bekannt als die 95 Thesen.
Durch ihn gründete sich die evangelische Kirche.
Katholisch oder evangelisch? Diese Frage stellte sich im Mittelalter nicht: Damals gab es nämlich nur die katholische Kirche. Der Mönch Martin Luther war aber mit der katholischen Kirche sehr unzufrieden. Er wollte sie erneuern - man sagt dazu auch "reformieren". Seine Ideen führten aber nicht zu einer Veränderung der katholischen Kirche, sondern zur Gründung einer neuen Kirchen: der evangelischen Kirche.
Martin Luther
Quelle: imago
Gewitter mit Folgen
Martin Luther war eigentlich Anwalt, aber auf einer Reise überraschte ihn ein heftiges Gewitter. In Todesangst schwor er, ein Mönch zu werden, wenn er nur das Gewitter überleben sollte. Er überlebte tatsächlich und trat als Mönch in den Augustinerorden ein.
Luther wurde Priester und studierte Theologie. Auf einer Reise nach Rom war er entsetzt über die Zustände dort. Beim Volk besonders beliebt waren Ablassbriefe: Wer so einen Brief kaufte, dem wurde versprochen, dass ihm alle schlechten Taten vergeben würden und dass er in den Himmel käme. So verdiente die katholische Kirche viel Geld.
Beginn der Reformation
Martin Luther schrieb seine Ansichten zur katholischen Kirche auf: Er machte eine Art Liste mit 95 Punkten, die er an der katholischen Kirche kritisierte. Diese sind heute bekannt als 95 Thesen. Der Überlieferung nach soll er sie am 31. Oktober 1517 an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg genagelt haben. Seine Thesen wurden oft gedruckt und verbreiteten sich schnell in ganz Deutschland. Sie bildeten den Beginn der Reformation. Eine Spaltung der Kirche, wie sie dann geschah, hatte Luther nie beabsichtigt.
Dass es eine katholische UND evangelische Kirche gibt, war nicht immer so. logo! erklärt's!
1:29 min
Martin Luther wurde erst aus der Kirche ausgeschlossen, später wurde die sogenannte Reichsacht über ihn verhängt. Das bedeutet, dass er aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wurde und rechtlos war. Jeder konnte ihn einfach so ermorden, ohne dafür bestraft zu werden. Zu seinem Schutz tauchte er unter dem Namen "Junker Jörg" in der Wartburg bei Eisenach unter. Dort übersetzte er die Bibel ins Deutsche, damit alle Menschen sie lesen konnten.
Luthers Lebensende
Im Oktober 1524 beendete Luther sein Leben als Mönch. Ein Jahr später heiratete er die ehemalige Nonne Katharina von Bora. Sie bekamen sechs Kinder. Martin Luther starb 1546 im Alter von 63 Jahren.