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Klimaklage von Jugendlichen gescheitert
- Sechs Kinder und Jugendliche aus Portugal haben mehr als 30 Länder verklagt.
- Sie sagen: die Länder tun zu wenig gegen den Klimawandel.
- Jetzt wurde die Klage abgewiesen.
Die elfjährige Mariana aus Portugal hat ein Ziel: Das Klima retten! Denn vor einigen Jahren gab es in Portugal heftige Waldbrände. Das will sie nicht nochmal erleben. Deshalb hatte sie mit fünf anderen Jugendlichen aus Portugal vor drei Jahren eine Klage eingereicht. Und zwar beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, dem EGMR. Das ist eine große Sache, denn dieses Gericht kümmert sich darum, dass verschiedene Staaten die Menschenrechte einhalten.
Weshalb sie klagen
Die sechs jungen Leute haben mehr als 30 Länder verklagt - auch Deutschland. Sie sagen, die Länder tun zu wenig gegen den Klimawandel. Und damit verstoßen sie gegen die Menschenrechte. Denn durch den Klimawandel könnte es in den nächsten Jahren zum Beispiel zu mehr Unwettern, Hitzewellen oder Waldbränden kommen. Das gefährdet die Umwelt – und somit auch das Leben aller Menschen. Und schon jetzt spürt man den Klimawandel. Die zunehmende Hitze zum Beispiel. Sie sorgt dafür, dass Menschen sich nicht mehr so gut im Freien aufhalten können, schlechter schlafen und sich nicht mehr so gut konzentrieren können. Die Hitze gefährdet die Gesundheit vieler Menschen. "Ich habe große Angst davor, auf einem kranken Planeten leben zu müssen", sagt Mariana. Die sechs Jugendlichen werden bei ihrer Klage von Anwälten und vielen Organisationen unterstützt.
"Wenn nicht sofort gehandelt wird, wird der Ort, an dem ich lebe, bald zu einem unerträglichen Heizkessel."
Martim (20-jähriger Kläger, Marianas Bruder)
Ganz schön aufgeregt und froh wirkten die Jugendlichen am Mittwoch vor Gericht.
Quelle: dpa
Diese Klage wurde abgewiesen
Am Dienstagmorgen wurde das Urteil verkündet - und die Klage abgewiesen. Die Begründung lautet, die Jugendlichen hätten sich zuerst an die Gerichte in ihrem Land wenden müssen. Sofia Oliveira, eine der jugendlichen Klägerinnen aus Portugal, sagte nach dem Urteil, dass sie natürlich enttäuscht sei, aber der Sieg einer anderen Klimaklage ein Sieg für sie alle bedeute.
... aber eine andere hatte Erfolg!
Denn eine andere Klimaschutz-Klage hatte Erfolg - und zwar am selben Tag: Die Gruppe der sogenannten Klimaseniorinnen hatte vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte geklagt, weil ihr Heimatland, die Schweiz, zu wenig für Klimaschutz tue. Damit seien ihre Menschenrechte verletzt worden. Ihnen wurde am Dienstag recht gegeben - das könnte ein sogenannter Präzedenzfall für Klimaklagen werden. Also ein Fall, der als Beispiel und Vorbild für weitere Klagen dieser Art dienen könnte.
Diesen Text haben Meike, Teresa und Linda geschrieben